— 164 —
Interessen, z. B. Schutzmaßregeln für den Verkehr 2c. Man wählt für
die Bestände meist die Umtriebszeit, in welcher sie den besten Ertrag
an Geld resp. an Holz, namentlich auch an Holz für bestimmte Ge-
brauchszwecke geben, wenn nicht gewisse rechtliche Verhältnisse, wie
Servituten 2c. und eigenthümliche Rücksichten eine andere Umtriebszeit
vorschreiben. Die Umtriebszeit theilt man gewöhnlich in sog. Perioden
ein, d. h. Zeiträume von gewöhnlich 20 Jahren beim Hochwald, von
3—10 Jahren beim Niederwald. Diese Perioden dienen als Anhalt
für die Bewirthschaftungsweise resp. für die Abnutzung der Bestände.
Ist die Umtriebszeit z. B. auf 100 Jahre festgesetzt, so theilt man
diese in 5 Perioden von je 20 Jahren und legt in die letzte Periode
alle Bestände, die am spätesten zur Benutzung kommen, d. h. in der
Regel die jüngsten oder solche von vorzüglichem Wuchse, die noch länger
wachsen sollen; in die erste Periode legt man alle Bestände, die zunächst
genutzt werden sollen, d. h. in der Regel die ältesten resp. die schlecht-
wüchsigsten. In der Mitte liegen nach der Reihenfolge die II., III.
und IV. Periode.
8 116.
Aeber die Wahl der Holzarten.
Die Holzarten machen bekanntlich die verschiedenartigsten Ansprüche
an den Standort, d. h. an Boden, Lage und Klima, und sind deshalb
diese drei Faktoren bestimmend für die Wahl der zu erziehenden Holz-
arten. Welcher Art diese Ansprüche sind, muß ein aufmerksames Beob-
achten der Hölzer auf ihrem derzeitigen Standort ergeben; die einen
verlangen einen tiefgründigen und milden Boden, viel Feuchtigkeit und
Wärme, großen Schutz gegen Gefahren, die anderen begnügen sich mit
flachgründigem und unfruchtbarem Boden, sind weniger empfindlich
gegen Feuchtigkeit oder Trockenheit, gedeihen noch gut in den rauhesten
Lagen, kurz, sind ebenso genügsam als die anderen anspruchsvoll sind.
Zu den anspruchsvollen Hölzern gehören die edlen und werthvolleren
Holzarten, während die genügsameren meist auch geringeren Werth
haben. Oefter ist maßgebend bei der Wahl das Bedürfniß. der Um-
gegend; sind z. B. in einer Gegend reiche Kohlenlager entdeckt, so wird
man sich den Anbau von Holzarten angelegen sein lassen, welche zum
Grubenbau erforderlich sind. Ist man bei gleich günstigem Standort
zwischen zwei Holzarten zweifelhaft, so wird man die wählen, die den