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2. Nach der Bodenzubereitung. Auf sorgfältig bearbeitetem
Boden säet man weniger.
3. Nach den örtlichen Gefahren. Ist Wild-, Mäuse-, Vogel—
fraß, Insekten-, Frostschaden ꝛc. zu befürchten, so säet man dichter.
4. Nach der Samengüte. JZe besser und frischer der Same,
je weniger gebraucht man; Same, der älter ist als ein halbes Jahr,
bringt schon 1—3 Ausfall, selbst die noch keimfähigen Körner liefern
oft schlechteres Material.
5. Nach der Größe, dem Preis und dem Gewicht der
Samenarten; dies ist nach den Holzarten und selbst bei einerlei Holz-
art je nach dem Alter des Samens, der Jahreswitterung, in der er
gesammelt ist, der Standortsgüte rc. sehr verschieden. So verlieren die
meisten Samenarten, selbst wenn sie unter den günstigsten Verhältnissen
eingesammelt und aufbewahrt sind, durchschnittlich 30 Procent der Keim-
kraft nach halbjährlicher Aufbewahrung, manche aber noch viel mehr.
6. Nach der Wurzelbildung gewisser Holzarten. Von Holz-
arten, die früh eine Pfahlwurzel oder starke Herzwurzel entwickeln, kann
man verhältnißmäßig weniger Samen nehmen, weil sie erfahrungsmäßig
durch die tiefe Bewurzelung gegen die Gefahren vielmehr geschützt sind.
Am widerstandsfähigsten nach der Saat ist die Eiche, dann folgen
Buche. Ulme, Esche, Ahorn. Erle, Hainbuche, Birke. Die Nadelhölzer
stehen in dieser Beziehung in folgender Reihenfolge:
Kiefer, Lärche, Fichte, Tanne. (Tanne macht eine Ausnahme
wegen ihrer schlechten Keimkraft.)
Die nachfolgenden Angaben über Samenmengen sind nur an-
nähernde Mittelzahlen und bedürfen nach obigen Gesichtspunkten mehr
oder weniger Ergänzungen. Sie beziehen sich auf gut trocknen Samen
mit normaler Keimkraft:
1. Eichen: Breitwürfige Vollsaat 10 hl oder etwa 800 kg
pro ha. Streifen saat: Streifen O00.25—1 m breit und 1—1,5 m
Entfernung, 7—8 hl pro ha. Einstufen 4 hl pro ha. 1 hl wiegt
etwa 72 kg, hat etwa 22000 Eicheln (schwankt sehr).
2. Buchen: Vollsaat 4 hl oder 250 kg pro ha, unter Schutz-
beständen 1—3 soviel. 50—70 cm breite Streifen, 1,25 m entfernt,
2—2,5 hl pro ha.
Löchersaat in 60 cm Verband. 1 hl pro ha. 1 hl Bucheln wiegt
50 kg mit 215000 Stück. Bei Vollmast liefert 1 ha etwa 24 hl Bucheln.