Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

1. Klasse: Forstlich wichtige Säugethiere. 
8 10. 
Allgemeines. 
Die Säugethiere sind mehr oder minder mit Haaren bedeckt, von denen man 
Grannen oder Oberhaar und Wolle oder Unterhaar unterscheidet. Die Haare 
werden jährlich, meist plötzlich im Frühjahr und Herbst gewechselt; verdickte Grannen 
können allmählich in Borsten und Stacheln übergehen. Manche haben nur 
einerlei Haare (Hufthiere), viele beide Haararten. 
Die Haut besteht aus der unteren dickeren gefäß- und nervenreichen Lederhaut 
und der dünnen empfindlichen Oberhaut, welche sich an einzelnen Stellen zu 
den sog. Oberhautgebilden (Schwielen, Nägeln, Krallen, Hufen, Hörnern 2c.) 
verdickt. 
Das Skelett (Figur 1) zeigt deutlich Knochen des Kopfes, des Rumpfes, 
der Gliedmaßen und des Schwanzes. Am Kopf unterscheidet man Schädel-, 
Gesichts= und Kieferknochen. Der Hals hat meist sieben (selten sechs oder acht) 
  
Figur 1. 
Skelett des Pferdes in den Körper eingezeichnet. 
Wirbel. An der Wirbelsäule des Rumpfes unterscheidet man die Brustwirbel mit 
den säbelförmigen bogigen flachen Rippen, die Lendenwirbel mit langen und 
breiten seitwärts und nach vorn gerichteten Fortsätzen und die Kreuzbeinwirbel, 
die verwachsen und mit den Hüftbeinen fest verbunden sind. Die Schwanzwirbel 
richten sich nach der Länge des Schwanzes (höchstens 461). 
Ein breiter, flacher, dreieckiger, mit hoher Leiste versehener Knochen, das 
Schulterblatt (a), liegt im Fleisch über den vorderen Rippen, an dieses schließt
	        
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