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umgeeggt oder umgeharkt, nach 14 Tagen säet man (am besten wenn
die Birken grünen) und bedeckt den Samen durch Übereggen mit
dem Schleppbusch oder Einharken. Es genügt zu derartigen Boden—
bearbeitungen meist der gewöhnliche Feldpflug. Bei ungünstigen Boden-
verhältnissen (Moor= und Torfboden, Ortstein, schweren Thonunterlagen,
lange verödetem Boden 2c.) wendet man zuerst einen leichten Vorpflug
und hinter ihm in derselben Furche den schweren Schwingpflug an, der
etwa 40 cm tief geht. Um Kosten zu ersparen, zieht man öfter nur
2,5 m breite und 2 m entfernte Streifen. Diese Streifen werden
besäet, vielfach auch mit einjährigen Kiefern mit Klemmpflanzung in
engem Verband (50—60 cm) bepflanzt. Das Furchenpflügen wird
meist nur in günstigem Sandboden in 1 m entfernten Einzelfurchen
mit dem Feldpfluge, auf schwierigerem Boden mit einem schweren Wald-
pfluge (siehe Bemerkung auf voriger Seite) ausgeführt. Man pflügt
von Osten nach Westen so, daß der Erdaufwurf auf die Südseite fällt oder
senkrecht auf die Wege und Gestelle resp. Grenzen zu. Man säet sofort
in die frische Furche 4 kg Samen pro ha und harkt ihn ein; vielorts
pflanzt man auch Jährlinge in 30 cm Entfernung mit Klemmpflanzung
hinein. Eine besonders billige (8—20 Mark pro ha je nach dem
Bodenüberzug) Kultur ist eine hier eingeführte Plätzesaat! Die
Arbeiter stellen sich in einer Ecke der rechtwinkligen Kulturfläche etwa
1 m von einander mit Rodehacken auf; der rechte Flügelmann (ein
ausgesuchter Vorarbeiter!l) 1 m vom Gestell resp. der Grenzlinie. Dieser
plaggt mit je zwei Hieben auf jeder Seite einen etwa 0,3 qm großen
Platz so ab, daß der Plaggen mit der 4. Seite (nach sich zul) fest
bleibt und tritt auf denselben. Dann schlägt er die Hacke so tief als
möglich in den Platz ein und hebt dieselbe so an, das der Boden nur
angehoben wird; dann geht er einen guten Schritt weiter und macht
das 2. Loch und so fort. Ist der Flügelmann mit dem ersten Loch
fertig und vorgeschritten, so beginnt der Nachbar seinen Platz abzu-
plaggen; ist dieser fertig, so folgt der 3., dann der 4. Arbeiter und
so fort bis zum Letzten. Es entsteht also eine schräge Front vom
rechten bis zum linken Flügelmann; die Plätze der rechten Vorder-
männer geben genau Richtung und Fühlung für die Hinterleute und
ersparen so die Herstellung des Verbandes. Dieser wird — wie er-
sichtlich — sehr eng, etwa = 1 m2. Da die Plätze etwa nur mit
einem Zweifingergriffe besäet und der Samen (2 kg pro hal) nur an-