Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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überliegende Lochwand, sticht etwa 3 em vom Pflanzloch noch einmal 
ein (gb) und drückt („klemmt“) die Pflanze innig im Loch an. 
Das zweite Loch pflegt man wieder leicht zu schließen. Jede gebutt- 
larte Pflanze, die sich #leicht herausziehen läßt, muß noch einmal ge- 
pflanzt werden. Die Pflänzer bewegen sich in einer Reihe, etwa 1,2 m 
von einander entfernt vorwärts in der rechten Hand das Eisen, in 
in der linken die Pflanzen und stecken dieselben nach dem Augenmaß 
vorwärts etwa 50 bis 60 cm von einander entfernt ein. Der Mann 
kann täglich 1200 Pflanzen einbringen. 
Man pflanzt mit dem Buttlar'schen Eisen auch einjährige Kiefern 
und Eichen und viele zweijährige Laubhölzer und Nadelhölzer, sobald 
man es mit steinigem Boden zu thun hat. 
Weichhölzer müssen zeitig in Fichtendickungen ausgeläutert werden, 
die Durchforstungen sollen in Schneebruchslagen sehr vorsichtig geführt 
werden. Recht empfehlenswerth ist zur Stammpflege das Absägen von 
trocknen und halbtrocknen Aesten dicht am Stamme, um das Einwachsen 
derselben zu vermeiden. Da die Fichte außerordentlich unter Sturm- 
gefahr leidet, so muß man die Hiebsrichtung stets sehr sorgfältig gegen 
die herrschende lokale Windrichtung auswählen, auch setzt diese Kala- 
mität der sonst so wünschenswerthen natürlichen Verjüngung gebieterisch 
Schranken; nur in geschützten Lagen wird sie im Interesse des Schutzes 
des Bodens, der jungen Pflanzen gegen Unkraut, Frost und Dürre, 
der Erhaltung von etwaigen Mischhölzern (Buche, Tanne), namentlich 
aber im Interesse des Lichtstandszuwachses noch beibehalten. Der 
Samenschlag wird dunkel gehalten. Die späteren Lichtungen erfolgen 
dann entweder plenternd nach Bedürfniß oder periodisch schlagweis, 
sodaß nach etwa 10 Jahren der Abtriebsschlag folgt; viele ziehen ein 
schnelles Nachpflanzen nach der ersten Besamung den langsameren 
Nachlichtungen vor. Die Fichte ist ein sehr beliebtes Misch= und 
Unterbauholz, besonders geeignet als Wandmantel und zur Ausfüllung 
kleiner Bestandslücken. Regel ist der Kahlschlag, stets der Wind- 
richtung entgegen und im Interesse der Randbesamung in schmalen 
Saumschlägen.
	        
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