Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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8 1I. 
Die beiden ersten Ordnungen enthalten keine forstlich wichtigen Thiere. 
3. Ordnung: Handflatterer. 
Säugethiere mit vollständigem Gebiß und Flughäuten zwischen den ver- 
längerten Vorderzehen und Beinen. 
1. Familie: Insektenfressende Fledermäuse. Es sind Dämmerungs= und 
Nachtthiere, welche eifrig auf Insekten Jagd machen und dadurch für Wald, Garten 
und Feld sehr nützlich werden. Ihre 1—2 Jungen tragen sie im Fluge mit sich 
herum. In der Ruhe und im Winter während der Erstarrung hängen sie oft 
klumpenweis an den Hinterbeinen in Gebäuden. 
Vespertillo murinus, Riesen-Fledermaus; die größte, spannt 36 cm, spitze 
Ohren viel länger als Kopf, langsam flatternd auf Straßen und Plätzen. 
V. serötlnus, ziemlich groß, spannt 31 cm, Ohren wenig länger als Kopf, nuß- 
braun, gewandt fliegend an Waldrändern. V. nôctüla, spannt 34 cm, breite 
muschelförmige Ohren, jagt sehr schnell um die Gipfel der höchsten Waldbäume, hat 
sehr spitze Flügel. V. pipistrellus, Zwergfledermaus. Kleinste und gemeinste Art; 
überall an Wohnungen, auch im Walde; spannt 20 cm. 
8 12. 
4. Ordnung: Raubthiere. 
Säugethiere mit scharfhöckrigem 
Gebiß, langem Eckzahn (e) (Fig. 2), 
oben wie unten kleinen Vorder- 
zähnen (Schneidezähne) (s) und 
einem hervorragenden scharfen 
Backenzahn (r) (Reißzahn); sehr 
muskelkräftig, theils Zehen-, theils 
Sohlengänger; nähren sich meist 
von warmblütigen Thieren, doch Figur 2. Schädel des Marders. 
auch von Leichen; wenn die Höckerzähne nicht scharf sind, nähren sie sich auch von 
Pflanzenkost. 
32) 1.1 
1. Familie: Bären. 
2. Familie: Marder. 10 I. Der zweite Schneidezahn (untere Vorder- 
zahn) des Unterkiefers aus der Zahnreihe zurückgestellt (Figur 2). Körper lang- 
gestreckt, walzenförmig. Beine kurz, fünfzehig; Sohlengänger. 
Meles täxus, gem. Dachs. zv 1 ei Nährt sich von Waldfrüchten, 
Wurzeln und Larven; ist forstlich nützlich, jagdlich schädlich. Schwarz und weiß 
  
 
	        
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