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Eier werden entweder einfach auf den Boden gelegt oder es werden mehr
oder weniger kunstvolle Nester gebaut, welche die ausgebrüteten Vögel
entweder sofort verlassen (Nestflüchter) oder längere Zeit noch bewohnen
(Nesthocker). Das Brüten dauert 12—45 Tage, je nach der Gattung.
Am Schnabel unterscheidet man 1. die beiden Kiefern, 2. die Firste
(Schnabelrücken), 3. die Kuppe (Vorderende des Oberschnabels), 4. die
Zügel, Gegend zwischen Augen und Schnabelwurzel, 5. die Nasen-
löcher, 6. die Wachshaut an der Wurzel (gelb oder blau), 7. den
Zahn (eckiger Vorsprung des Oberschnabels bei den Raubvögeln).
Das Bein besteht 1. aus dem kurzen im Fleisch versteckten
Oberschenkel, 2. dem meist ebenfalls versteckten Unterschenkel
(lälschlich oft Schenkel genanntl), 3. dem Fuße, nur aus einem
Knochen — dem Laufe — mit den Zehen bestehend, deren Anzahl
zwischen 2 bis 4 schwankt und auf welche allein ausgetreten wird. Die
Füße sind sehr verschieden gestaltet und bilden vielfach die Grundlage der
Eintheilung. Fuß und Zehen verbindet das Fersengelenk. Die langen
vorstehenden Federn am Unterschenkel mancher Vögel nennt man Hosen.
Der Gesang erschallt nur während der Fortpflanzungszeit. Nach
der Gewohnheit, den Aufenthaltsort zu wechseln oder theilweis oder
ganz beizubehalten, unterscheidet man Zug-, Strich= und Standvögel.
Die Zugvögel, die meisten unserer Vögel, machen im Herbst und Früh-
jahr große Wanderungen, die Strichvögel machen nur kleinere Wande-
rungen im Gebiet, die Standvögel halten immer dieselbe Gegend.
§ 17.
1. Ordnung: Raubvögel.
Starke Luftvögel mit hakig übergreifendem, am Grunde mit einer Wachshaut
überzogenem Oberschnabel und starken hakig gekrümmten Raubkrallen (3 Zehen vorn,
1 Zehe hinten), von denen die äußere Zehe häufig nach hinten gewendet werden
kann (Wendezehel). Sie nähren sich meist von lebendigen warmblütigen Thieren.
Die unverdaulichen Theile derselben — Haare, Federn, Knochen — werden in der
Regel im Kropfe vom Fleisch geschieden und dann in Ballen — Gewölle genannt
— durch den Schnabel wieder ausgeworfen. Sie trinken nie. Die kunstlosen
Nester meist an hohen Standorten.
1. Familie: Eulen. Die Augen nach vorn gerichtet und mit einem Feder-
schleier umgeben, ebenso hinter den Ohren oft halbkreisförmige starre dichte Federn.
Die Beine meist bis auf die Krallen dicht befiedert. Wendezehe. Meist Höhlenbrüter,
weiße rundliche Eier; durch Vertilgen von Mäusen und Insekten sehr nützlich. Meist
Nachtraubvögel.
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