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ist dann womöglich noch als Bau- oder Nutzholz zu verwerthen. Die
Sägeblöcke werden zur Verwendung beim Hochbau in Bretter von 0,7
bis 4,5 cm Stärke oder zu Bohlen von 5,2—10,5 cm Stärke ver-
schnitten. Vor seiner Verwendung wird das Bauholz vom Splint be-
freit und scharfkantig rechtwinklig beschlagen; entweder giebt ein Rund-
holz nur ein scharfkantiges Bauholz — Ganzholz — oder durch
einmaliges Zersägen zwei Bauhölzer — Halbholz — oder durch kreuz-
weises Zersägen vier Bauhölzer — Kreuzholz; hierbei entsteht ein Ab-
fall von 30—50 %.
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2. Erdbau.
Hierunter sind alle Bauwerke in und unter der Erde zu ver—
stehen. Um nachgiebiges Erdreich für den Häuserbau zu befestigen,
werden in der Erde öfter Fundamente von Pfählen, sog. Rostbauten,
nöthig, wozu man nur die dauerhaftesten Eichen- und feinringigen harz-
reichen Lärchen und Kiefernnutzstücke, bei größerer Bodennässe allenfalls
auch Erlenholz verwenden darf. (Jetzt meist Eisen.)
Zu Röhrenholz für Wasserleitungen eignen sich am besten
Kiefer, Lärche und Schwarzkiefer (das sonst sehr geeignete Eichenholz
giebt dem Wasser einen Beigeschmack), welche dann grün gebohrt und
gelegt, eventuell unter Wasser aufbewahrt werden müssen. (Jetzt eben-
falls meist aus Eisen, Thon, Cement 2rc.
Zu Eisenbahnschwellen?), welche Rundstücke für sog. Fugen-
stücke (wo zwei Schienen zusammenstoßen) von 2,60 m und für Stoß-
schwellen von 2,45 m Länge von 30—40 em Durchmesser erfordern,
verlangte man früher nur Eichenholz und feinringiges harzreiches Lärchen-
und Kiefernholz, jetzt aber, wo man durch Sättigung mit fäulnißwidrigen
Substanzen so große Erfolge erzielt, verwendet man auch durchtränktes
Kiefern-, Fichten= und Buchenholz, ja selbst andere wohlfeile Hölzer.
Zum Grubenbau gebraucht der Bergmann sehr viel Holz und
verwendet jetzt, da das dazu am besten geeignete Eichenholz zu selten
geworden ist, die in der Gegend herrschende Holzart, namentlich die
Nadelhölzer. (Knüppel und Rundkloben mit bestimmten Dimensionen.)
Zu Brunnenröhren taugen alle harzreichen Nadelhölzer.
*) Neuerdings hat man wegen der theuren Holz= und niedrigen Eisenpreise
mehrfach eiserne und steinerne Schwellen eingeführt.