Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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Birke 30—35 em lang abgeschnitten. Zu Deichseln, Leiterbäumen, 
Raufenbäumen ꝛc. nimmt man meistens schwache Birkenstangen, auch 
Esche und Eiche, zu den vielerlei Sprossen in Leitern, an Wagen, an 
Futterraufen 2c. nimmt man am liebsten gutspaltiges Eichenholz, was 
meist in Klötzen von verlangter Länge ausgehalten wird, auch eignet 
sich Eschenholz hierzu sehr gut. 
Sehr werthvoll für den Stellmacher sind alle schwachen Stangen- 
sortimente von 9—20 cm Durchmesser, namentlich krumm und bogig 
gewachsene erlangen oft die höchsten Preise, die er zu Karrenbäumen, 
Pflugsterzen, zu Stielen von allerlei Geräth vortrefflich verarbeiten 
kann. — Zu Schlittenkufen nimmt man krummgewachsenes Buchen-, 
Hainbuchen= und Eschenholz. Zu Eisenbahnwaggons verwendet man 
Eichen-, Eschen-, Pappel= und Nadelholz aus Blöcken. 
Böttcherholz. Der Böttcher (Büttner, Küfer oder Faßbinder) 
verwendet zur Anfertigung von Fässern und Gefäßen aller Art vielerlei 
Laub= und Nadelhölzer. Das werthvollste und beste Holz erfordern 
die Weinfässer, wozu ausschließlich gutes spaltiges Eichenholz verarbeitet 
wird. Sehr gut eignen sich hierzu noch fehlerhafte und anbrüchige 
Eichen, die als ganze Nutzstücke nicht liegen bleiben können; das un- 
brauchbare Holz sortirt man aus, das gesunde und dabei gutspaltige 
Holz hält man in Kloben-Längen von 70 oder 240 cm aus, wobei nur 
am Kern und Splint leicht anbrüchige oder fehlerhafte Scheite immer 
noch in die Nutzholzschichtmaaße gelegt werden, da Theile von beiden 
doch abgespalten werden müssen. Dieses Sortiment heißt Stabholz. 
Zu den Faßreifen nimmt man junge Stangen, Gerten, Loden, Stock- 
ausschläge 2c. von Eichen, Birken und Haseln, die als Reifstäbe in den 
verschiedenen Längen ausgehalten werden. — Zu Trockenfässern wird 
auch in gleicher Weise auszuhaltendes Stabholz') von allen Nadel- 
hölzern, auch von Buchen, Birken und Aspen verwendet, wozu man 
namentlich die noch nutzbaren Theile von anbrüchigen oder sonst fehler- 
haften Stämmen aushält. Gutspaltige Nadelhölzer, oft noch von ganz 
geringer Länge, verarbeitet der Böttcher zu Eimern, Zubern, Milch- 
geschirren, Butterfässern und zu Gefäßen, die nur ganz vorübergehend 
zur Aufbewahrung von werthloseren Flüssigkeiten im Haushalte cc. 
*) Zu Fässern für trockne Substanzen (Zucker, Cement 2c.) nimmt man neuer- 
dings billiges Brennholz, welches mit der Kreissäge zerschnitten wird (Rundkloben 
und Knüppel).
	        
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