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wird; nachher erscheint der eigentliche Theer, welcher entweder direkt
verwandt oder zu Pech umgesotten wird. Das Holz in der Blase ist
zu Holzkohlen verkohlt.
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c. Pech- und Kienrußhütten.
In den Pechhütten wird das aus den Nadelhölzeln gewonnene
Harz in eingemauerten Kupferkesseln geschmolzen, in nasse Säcke gefüllt,
fest in diese eingebunden und ausgepreßt, um das feine, klare und ganz
gereinigte werthvollste gelbe Pech zu gewinnen, was schon bei gelindem
Drucke in untergestellte Tonnen abfließt, hier verhärtet und gleich mit
diesen verkauft wird. Das erst bei stärkerem Pressen ausfließende Pech
ist dunkler, schließlich schwarz gefärbt und kommt als geringwerthiges
sog. schwarzes Pech in den Handel. Die in den Säcken nach dem
Preßverfahren verbleibenden Harzrückstände heißen Pech= oder Harz-
grieven und werden in den Kienrußhütten zur Gewinnung des Kien-
rußes verwendet. Die Pechgrieven werden zu diesem Zwecke einfach
in Oefen verbrannt, deren Abzugsröhren sämmtlich in einen riesigen
auf dem Boden der Hütte befindlichen Flanellsack münden und diesen
mit ihrem Rauch durchziehen müssen. Bei dem Durchziehen des
Rauches bleiben die feinen Kohlentheilchen, die sich in großer Menge
bei der Verbrennung der Harzgrieven bilden, am Flanell hängen und
werden hier von Zeit zu Zeit auf dem Boden abgeklopft und gesammelt.
Die rußigen Kohlentheilchen bilden den bekannten Kienruß, der in
Jässern, Tonnen und Tönnchen verpackt in den Handel kommt.
Fragebogen zur Forstbenutzung.
Zu § 239. Was versteht man unter Forstbenutzung?
Zu § 240. Was versteht man unter „technischer Eigenschaft“ des Holzes?
Zu § 241. Nenne die verschiedenen Trockenzustände des Holzes.
Zu § 242. Was ist Kern= und Splintholz? Nenne die wichtigsten Kern-
und Splinthölzer?
Zu § 243. Was versteht man unter Widerstandsfähigkeit und Festigkeit der
Hölzer?