Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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nichts, auch muß der Schaft zuweilen mit einem Oellappen überfahren 
werden. 
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Von den Jangapparaten.) 
Der Schwanenhals. 
Eines der sichersten und beliebtesten Fangeisen auf unser Raubwild, 
namentlich auf Fuchs 2c., ist der sog. Schwanenhals, auch „Berliner 
Eisen“ genannt. Es giebt deren von verschiedener Größe: für Füchse, 
Ottern gebraucht man die mittleren, für Marder 2c. die kleineren Eisen. 
Der Schwanenhals selbst besteht aus 1) den beiden Bügeln, 2) der 
Feder, 3) dem Stellschlosse, 4) der Pfeife. Das Stellschloß zerfällt 
wieder in die Schloßkapsel, den Stellhaken, die Stellzunge und den 
Drücker; außerdem sind noch am rechten Bügel die Schnellstange, am 
linken Bügel der Stellstift befestigt. 
Der Schwanenhals wird in folgender Weise aufsgestellt: 
Man legt den Schwanenhals auf den Boden, kniet vor demselben 
so nieder, daß die Bügelschraube unmittelbar an den Knieen liegt und 
biegt die Bügel unter Zuhilfenahme eines Keiles mit den Händen so 
weit auseinander, daß sie wagrecht liegen. Indem man dann die 
Bügel mit den Knieen festhält, greift man nach dem Stellschloß, legt 
den Stellstift unter die Stellstange, drückt diese herunter und legt den 
Drücker darüber; dann zieht man den Stellhaken über die Stellzunge 
und steckt schließlich den Sicherheitsstift hinter den Stellhaken in die 
in der Schloßkapsel befindlichen Löcher, um das Losschlagen des Eisens 
zu verhindern. Der Sicherheitsstift ist mit einem Bindfaden an der 
Feder befestigt. Zum Losschlagenlassen des Eisens befestigt man am 
Stellhaken eine 1 m und eine 1 m lange Schnur, zieht erstere durch 
die Pfeife und nimmt vorsichtig den Sicherheitsstift heraus, während 
die linke Hand den kleinen Faden (Contrafaden) nach der Feder zu 
zurückzieht, um den Stellhaken auf der Stellzunge fest zu halten. Zieht 
man dann am längeren Faden, so schlägt der Schwanenhals los; um 
ein Springen der Bügel zu verhüten, muß man stets weiche Gegen- 
stände zwischen dieselben halten. 
*) Als gute Quelle für den Bezug von Fangapparaten ist zu empfehlen die 
Fallenschmiede von Ad. Rud. Weber zu Hainau, desseu Fallen sich vorzüglich 
bewähren.
	        
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