— 414 —
ganzen Winter hindurch mit Ausnahme der Zeit der strengen Kälte,
wo ein Einfrieren der Eisen zu befürchten ist.
Bei schlechtem Wetter fängt sich der Fuchs am besten und muß
man dann am fleißigsten die Eisen revidiren. Die Fangplätze werden
bereits im September und Oktober angelegt und werden dazu Stellen,
welche frei von Bäumen und Sträuchern sind, ausgesucht, am besten
kleinere Felder und Wiesen, die ganz oder theilweis von Wald um-
geben sind; dieselben müssen möglichst einsam, in der Nähe der Fuchs-
wechsel und nicht zu entfernt von der Wohnung liegen. Hat man den
passenden Platz gefunden, so werden zuerst die Kirrplätze angelegt, zu
jedem Fangort 3—7 Kirrplätze, welche von Gras, Moos ce. sorgfältig
gereinigt und mit Ameisenspreu bedeckt werden.
Den mittelsten Kirrplatz richtet man zum Fangplatz ein, welcher
am besten etwas erhöht und trocken liegt und besonders sorgfältig ge-
reinigt und zum Legen des Schwanenhalses zugerichtet wird.
Bevor der Fuchsfang beginnt, wirft man kleine Vögel 2c. auf die
Kirrplätze und den Fangplatz, um den Fuchs hinzugewöhnen. Erst
wenn der Fang selbst beginnt, d. h. wenn der Balg gut wird, kirrt
man mit eigens zubereiteten sog. Witterungsbrocken, welche nicht nur
den Fangplatz und die Fangapparate unverdächtig machen sollen, sondern
auch vom Wilde schon aus weiter Entfernung gewittert werden und
dasselbe so verlocken und anreizen, daß sie die Brocken schwer liegen
lassen können.
Nach Regener (dessen Buch: Jagdmethoden und Fanggeheimnisse,
neuere Auflage von v. Schlebrügge, hiermit empfohlen wird), empfiehlt
sich folgende Witterung:
Fünf Hammelpfoten werden in je 3—4 Stücke gehauen und in
einem ganz neuen Topf mit 2 Liter Wasser, langsam am Feuer ohne
Qualm mit Birkenholz gekocht, ohne daß es überkocht. Der Topf ist
dabei fest zugedeckt. Nachdem die Hammelpfoten eine halbe Stunde
gekocht haben, nimmt man den Topf vom Feuer und legt hinein: für
5 Pfennige (neue Währung.!) gestoßenes foenum graecum, für 5 Pfennige
gestoßene Veilchenwurzel, einen Löffel voll Honig, eine Handvoll ge-
schnittenes Mauseholz (Solanum dulcamara) und ein Stückchen Kampfer,
rührt Alles um und läßt es im fest zugebundenen Topf langsam er-
kalten. In diese Witterung wirft man noch einige kleingehauene Hammel-
pfotenstücke, welche man als Kirr= und Fangbrocken benutzt.