— 34 —
ganz oder theils mit Schuppen bedeckt:
Lepidôptöra Schmetterlinge.
Mit alle Flügel! nackt Flügel geadert, höchstens mit 12 bis
4 von und 14 Zellen: Hymenöptéra Nacktflügler
Flü-gleichem) glas- z. B. Wespen.
geln Stoffe artig,) Flügel netzfförmig, immer über
durch-.20 Zellen: Neuröptöra Netzflügler
sichtig z. B. Libellen.
Mit 2 nackten durchsichtigen Flügeln, statt der 2 fehlenden Hinter-
flügel meist 2 gestielte Knöpfchen: Diptöra Zweiflügler
„ z. B. Fliegen.
Ohne Flügel: Aptöra Flügellose
z. B. Läuse.
Käfer, Halbflügler, Netzflügler, Aderflügler, Schmetterlinge haben eine voll-
kommene, die übrigen Insekten eine unvollkommene Verwandlung; Käfer,
Ader-, Netz= und Gradflügler haben beißende, die übrigen saugende Munhtheile.
8 29.
1. Ordnung: Nacktflügler (Uymenöptéra).
Insekten mit kauenden und leckenden Mundtheilen, vier häutigen, schmalen,
durchsichtigen, wenig geaderten Flügeln, die zur Artenbestimmung wichtig sind, und
vollkommener Verwandlung. Die 2#9 mit Legebohrer oder Giftstachel. Die Larven
meist Maden. Die Insekten schwirren in summendem Fluge lebhaft umher; sie
wirken nützlich, indem sie theils schädliche andere Insekten vertilgen, theils durch
Uebertragen des Blüthenstaubes beim Honigsammeln die Befruchtung der getrennt
geschlechtlichen Waldbäume befördern, seltener schädigen sie Pflanzen.
1. Familie: Pflanzenwespen. Sirex gigas, Riesenholzwespe. 3 cm lang,
schwarz und gelb, sitzender Hinterleib mit langem Legebohrer; die farblosen Larven
haben nur Brustbeinc, fressen schädlich in Nadelhölzern im Holze große Larvengänge.
S. juvencus, Holzwespe. 13—26 mm. Stahlblau. Im Kiefernholze schädlich.
2. Familie: Gallwespen. Mückengroße Wespen mit Brustbuckel und seitlich
zusammengedrücktem Hinterleib, welche zum Ablegen der Eier zarte Pflanzentheile
(Blätter rc.) anstechen und so zu eigenthümlichen Wucherungen, unter dem Namen
„Gallen“ bekannt, Veranlassung geben. Am bekanntesten sind die Gallen an der Unter-
seite der Eichenblätter, vom Stich der Cynips quercus fôll## herrührend; nützlich
ist Cynips tinctorla, deren Gallen zur Tintenfabrikation verwandt werden.
3. Familie: Schlupfwespen oder Ichneumonen. Gestielter Hinter-
leib, in der Mitte am breitesten, von oben nach unten zusammengedrückt, an der Spitze
desselben der empfindlich stechende Legebohrer; Fühler lang, borstenförmig, zitternd
tastend. Schmale Flügel, gan zer Körper langgestreckt, dünn, Beine lang.
Außerordentlich nützlich, indem die Weibchen andere schädliche Insekten, und zwar in
allen Verwandlungsstadien, Raupen, Eier, Puppen anstechen, sie mit Eiern belegen
und so indirekt durch die nachher ausschlüpfenden jungen Ichneumonen tödten. Die
meisten Ichneumonen sind auf bestimmte Insektenarten und Verwandlungsstadien an-
gewiesen; je nach der Größe bewohnen sie einzeln oder oft zu Hunderten das an-
gestochene Wohnungsthier als Maden; sobald sie sich zu Insekten entwickelt haben,