Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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in ihrem Absterben. Die Nahrung wird der Pflanze aus dem Boden 
und der Luft durch besondere Werkzeuge zugeführt und zwar: 
1. Durch die Wurzeln als Bodennährwerkzeuge. 
2. Durch die Blätter als Luftnährwerkzeuge. 
8 49. 
Die Wurzeln. 
Die Wurzel ist der Theil der Pflanze, mit welchem sie sich im 
Boden befestigt und die in demselben befindliche nährende Feuchtigkeit 
aufsaugt. Man unterscheidet folgende Wurzelarten: 
Die Pfahlwurzel, eine gerade unter dem Stamm befindliche 
Hauptwurzel, die wenig verzweigt ist und in beträchtlicher Stärke senk- 
recht in den Boden hinabsteigt. Meistens Eiche, Kiefer, Nußbaum und 
die Tanne in der Jugend. 
Die Herzwurzel, eine gerade unter dem Stamm befindliche 
Hauptwurzel, die sich bald in wenige sehr starke und tiefgehende Seiten- 
wurzeln theilt. Meistens Rothbuche, Ahorn, Rüster, Linde, Lärche. 
Die Seitenwurzeln, welche in der Regel mehr wagerecht als 
in die Tiefe streichen. Die übrigen Waldbäume. 
Die Thauwurzel, jede ganz nahe und weithin unter der Ober- 
fläche hinstreichende Seitenwurzel. 
Faser= und Zaserwurzeln, die kleinsten bis feinsten Würzelchen, 
die sich an den Enden und Seiten der stärkeren Wurzeln befinden und 
vermöge der an den Spitzen befindlichen, häufig behaarten, zarten Ober- 
haut-Gewebe (Wurzelschwämmchen) die Nährfeuchtigkeit aufsaugen und 
dem Stamme resp. der Pflanze zuführen. Sie sind also die eigent- 
lichen Träger der Ernährung, während die starken Wurzeln mehr zur 
Befestigung des Baumes im Boden dienen. 
50. 
Die Rlätter. 
Die Blätter dienen dazu, gewisse gasförmige Nährstoffe aus der 
Luft zu entnehmen, dieselben mit dem aus den Wurzeln aussteigenden 
Nahrungsstoffe zu verbinden (zu assimiliren) und das überflüssige 
Wasser zu verdunsten. Durch diese Zusammenwirkung von Wurzeln 
und Blättern entsteht der Bildungssaft, der Holz und Rinde ausbildet. 
Man unterscheidet am normalen Blatt: Blattstiel und Blattfläche,
	        
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