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bestehenden Blattrippen und Blattnerven und zwischen der oberen und
unteren Blattfläche das aus lockerem und mit wässerigen Säften er—
füllten Zellgewebe bestehende Blattfleisch. Nach ihrer Gesammtform
unterscheidet man hauptsächlich rundliche (Figur 15, 1), eiförmige
(Figur 15, 2), elliptische (Figur 15, 3), dreieckige (Figur 15, 4), herz-
förmige (Figur 16, 13), lappige, lanzettliche (Figur 15, 7) und nadel-
förmige (Figur 15, 8) Blätter; nach der Beschaffenheit des Randes ganz-
randige (Figuren 15 u. 16), gesägte (Figur 18, 1), gekerbte (Figur 18, 2),
gezähnte (Figur 18, 3), gebuchtete (Figur 18, 4), eingeschnittene 2c.
Blätter, nach ihrer Behaarung gewimperte, flaum-, seiden-, woll-, stachel-
haarige oder kahle, ferner warzige, klebrige, drüsige schuppige Blätter,
mit Beziehung auf ihre Zusammensetzung einfache und zusammengesetzte
Blätter, nach der Art und Ordnung der Befestigung an den Zweigen
einzelne, wechselständige, gegenständige und büschelweis sitzende Blätter,
nach der Dauer sommer= und wintergrüne Blätter.
§ 51.
Der Stamm.
Der Stamm ist derjenige Theil der Holzpflanze, der sich als
holziger dauernder Schaft meist senkrecht hoch aus der Wurzel erhebt
und mit einer gewissen Regelmäßigkeit in Aeste und Zweige theilt,
welche die Blätter tragen. Stamm, Aeste und Zweige zusammen
nennt man Baum im Gegensatz zum Strauch, der keinen Stamm hat,
sondern sich gleich aus der Wurzel in viele Aeste und Triebe zertheilt
und eine geringere Höhe erreicht. Aeste nennt man alle oberen Zer-
theilungen aus dem Stamm, die jüngeren Aeste nennt man Zweige,
die jüngsten und letzten Triebe. Die Aeste sind gerade so angesetzt
wie die Blätter, d. h. wechselständig, gegenständig, quirlständig 2c.
Manche Holzarten sind an der Rinde mit Waffen — Stacheln oder
Dornen — ausgestattet. Stacheln lassen sich mit der Rinde abziehen,
Dornen nicht.
Der Stamm besteht aus dem Mark (Figur 19, m), dem eigent-
lichen Holzkörper (ps) mit den Markstrahlen (rm) und der Rinde (k)
mit dem Baste (en).
Das Mark, in der Mitte des Holzkörpers, besteht in der
Jugend aus saftigem Zellgewebe; später vertrocknen die Zellen und ver-