Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

Beiderlei Geschlechtstheile befinden sich entweder in einer Blume 
vereinigt und heißen dann Zwitterblüthen (Figur 25), z. B. die 
  
Zwitterblüthe mit den Staubgefäßen 
àa und aufgeschnittenem Fruchtknoten, 
so daß die Eier (8) sichtbar sind. 
Figur 25. 
  
Einhäusige Blüthe der Hainbuche. 
Figur 26. 
Blüthe der Linde, oder auf ein und derselben Pflanze, aber von einander 
getrennt (Figur 26 b J Blüthe und a 2 Blüthe der Hainbuche), dann 
heißen die Pflanzen einhäusige (monoecisch), z. B. die Nadelhölzer, 
Eiche, Rothbuche, Hainbuche, Birke, Erle, Haselnuß, oder männliche 
und weibliche Blüthen auf zwei verschiedenen Pflanzen, dann heißen 
sie zweihäusig (dioecisch), z. B. Wachholder, Eibe, die Weiden und 
Pappeln; bei letzteren ist zur Befruchtung nöthig, daß in der Nähe 
ein anderer Baum mit den andersgeschlechtlichen Blüthen steht. Kommen 
Zwitterblüthen und Blüthen getrennten Geschlechts auf derselben Pflanze 
vor, so heißt sie „polygamisch“ oder vielgeschlechtlich. Sind keine deut- 
lichen Geschlechtsorgane zu unterscheiden, so heißt die Pflanze „krypto- 
gamisch“ oder verborgengeschlechtlich. 
8 53. 
Die Befruchtung (Figur 27) geschieht in der Weise, daß zur 
Befruchtungszeit (bald nach Entwickelung der Blüthe) die Narbe (n) 
Feuchtigkeit ausschwitzt, auf welcher vom aufgeplatzten Staubgefäß ab- 
fallende Pollenkörner kleben bleiben und unter dem Einfluß von Wärme 
äußerst feine wurzelartige Schläuche (u v) durch den Griffel (g) in 
den Fruchtknoten (oo) treiben und die hier liegenden Samenknöspchen 
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