Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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Adlerfarren, auf noch besserem Boden Kletten und Disteln und edle 
Farren (Aspidium); die letzteren sind gleichzeitig ein Beweis von Humus- 
haltigkeit. Für die anderen Bodenarten sind nur wenige Pflanzen mit 
Sicherheit zu nennen; für Thonboden eigentlich nur Rainfarren und 
Huflattig. 
Humusboden zeigen an: Sauerklee, Waldmeister, Brennnessel 
Weidenröschen, Kreuztraut (Senéclo vulgäris und Jacobaéa), Finger- 
hut, Päde 2c. 
Nassen uad sauren Boden zeigen an: Binsen, Riedgräser und 
Schilfe, die Sumpfmoose und Schafthalme. 
H. Cotta stellt folgende Bodengüteklassen auf, die jedoch nur für 
normale Verhältnisse einigen Anhalt gewähren: 
1. Bodenklasse: charakterisirt durch das Vorkommen der Wald- 
rebe, Tollkirsche, des Sauerklees, kräftig wachsender Ahorne, Eschen 
und Rüstern. 
2. Klasse: obige Gewächse in minder üppigem Zustand neben 
fetten und guten Gräsern. 
3. Klasse: gewöhnliche Waldgräser, häufig mit Schmielen und 
Simsen. 
4. Klasse: Heidelbeere, Heide, Preißelbeeren und manche Moose. 
5. Klasse: wie die 4. Klasse, aber in dürftigstem Zustand und 
unter Bedeckung des Bodens mit Flechten. 
Einen viel sichereren Anhalt für die Bodengüte, überhaupt für 
die Standortsgüte bietet ein unter normalen Verhältnissen erwachsener 
älterer Bestand mit seinen Holzmassen und den charakteristischen Merk- 
malen des Schlusses, der Höhe, Glätte und Reinheit der Stämme, 
ihrer Vollholzigkeit, Dichtigkeit der Belaubung 2c. 
959. 
Das dritte große Naturreich, das Mineralreich, wird in 
dem ersten Theil der Fachwissenschaften, nämlich in der Standortslehre, 
und zwar in deren erstem Theile, der Bodenlehre, so ausführlich und 
eingehend besprochen werden, daß es in den Grundwissenschaften, um 
Wiederholungen zu vermeiden, nicht mehr besonders behandelt werden 
kann. Es wird deshalb auf die betreffenden Paragraphen der Stand- 
ortslehre verwiesen.
	        
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