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zerstoͤrt, der Krieg der Fürsten mit dem Kaiser hat die westlichen
Grenzen schutzlos preisgegeben und Frankreichs langgehegte Begehr-
lichkeit in Fluß gebracht.
Bei diesem Puncte deutscher Geschichte vermag kein denkender
Mensch zu verweilen, ohne daß sich ihm die Frage aufdrängt: war
nicht der protestantische Geist der neuern Jahrhunderte allzu theuer
erkauft um den schweren Preis von lothringischen Städten, und
allzubald auch um den Preis des Elsaß Und hier kann nur die
sichere Ueberzeugung Beruhigung gewähren, daß für Deutschland
doch nur auf diesem Wege der inneren geistigen Befreiung
die einst verlorene Einheit in einem höheren nationalen Sinne zu
emeichen war. Nirgend mehr als in der Geschichte des Elsaß im
folgenden Jahrhundert, drängt dieser Gedanke sich uns auf: die
gespaltene Nation hat ihre westlichen Provinzen verloren, aber die
geeinte hat sie wieder zu gewinnen vermocht. Zunächst aber wird
sich zeigen, wie in den deutschen Bürgerkriegen die Gefahren immer
näher rückten, und wie sich Frankreich listig seine Stücke aus dem
verfallenden Reiche schnitt.
Werfen wir einen Blick auf die politische Karte des 16. Jahr-
hunderts, so zeigt uns das Elsaß ein wunderliches Gemenge von
verschiedenartigsten Herschaften. Da waren die Reichsstädte, in
mannigfachen Bündnissen untereinander oder mit dem schwäbischen
Städtebund. Mülhausen allein war in die Schweizer Eidgenossen-
schaft geschworen und blieb es bis ans Ende des 18. Jahrhunderts.
Zehn Reichsstädte und 42 dazu gehörige Dörfer erfreuten sich des
Schutzes der von den Kaisern eingesetzten Vogtei, diese hatten die
Habsburger mit der Landgrafschaft vereinigt. Doch gaben ihnen
diese Aemter kein landeshoheitliches Recht. Dagegen besaßen sie
die Grafschaft Pfirt als eigene Herrschaft. Straßburg war aus-
genommen von dem Vogteigericht der Habsburger, da es sich selbst
schützen und helfen konnte. Zahllos waren die reichsfreien Herrn
und Ritter, von eigentlicher Bedeutung aber doch nur die Landes-
herrn, welche den Schwerpunct ihrer Besitzungen in den benachbarten
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