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noch immer aus. Versuche, sich Straßburgs gewaltsam zu bemäch-
tigen, mußten bei der Vertheidigungskraft der großen Stadt sicherlich
als vergeblich gelten, obgleich man Absichten solcher Art bald der
einen, bald der andern Partei sehr bestimmt zuschrieb und einmal
sogar als notwendig erachtete, daß der Rath Mönche und Nonnen,
die man des Einverständnisses mit Oesterreich für verdächtig hielt,
aus der Nähe der Stadtmauern in andere weniger verführerische
Stadtviertel versetzte. Im ganzen konnte man sagen, das Schicksal
des Elsasses war bei weitem schlimmer, als das von Straßburg,
da die Schweden kamen und den Krieg gegen die Oesterreicher unter
Obrist Ossa und Montecuculi, gegen die Lothringer und Spanier
zugleich eröffneten, und furchtbare Schläge gegen jede Stadt und
Gemeinde führten, welche sich nicht unterwarf oder gar zu dem
Bischof, zu Oesterreich, zu den Lothringern und Spaniern hielt.
Als die Schweden am 7. Mai 1632 Herrn Nikodemus von Ahausen
nach Straßburg schickten, damit sich der Rath erkläre, ob er Freund
oder Feind sein wolle, so begann das zweifelhafte diplomatische
Spiel, welches Mansfeld gegenüber beobachtet wurde, von neuem.
Wie oft mußte der Rath dennoch gestatten, daß schwedisches Volk über
die Rheinbrücke zog, wie oft hat dann wieder der Kaiser Klagen
und Drohungen gegen die Stadt ausgesprochen, und wie schwer
waren die Contributionen aufzubringen, durch welche die Neutralität
des städtischen Gebiets, bald den Schweden, bald den Oesterreichern,
bald den Lothringern abgekauft werden mußte. Es war eine un-
klare und nicht selten zweideutige Stellung, welche Straßburg ein-
nahm, — es war nicht mehr das Bewußtlein stolzer Entsagung,
womit die Königin der elsässischen Städte den Parteien ihrer Nähe
gegenüberstand, indem ihr Beitritt der einen oder der andern Seite
das unbedingte Uebergewicht gegeben hätte; es war die Neutralität
der bodenlosen Schwäche, die Politik eines kleinen von seinen Tra-
ditionen lebenden Staates, der gegenüber den gewaltigen Mächten
der Zeit nichts mehr zu besagen hatte.
Zur Zeit als König Gustav Adolf zu neuen Siegen an den