Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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er seine Hoffnungen auf die durstigen Kehlen der Straßburger, als 
sie einen Ausfall gegen Breuschwickersheim machten, von wo aus 
die Ritter sie lange genug geschädigt hatten. 
Endlich kam es zu einem entscheidenden Schlag. Am 8. März 
1262 fühlten die Bürger, durch zahlreichen Zuzug gestärkt, sich 
mächtig zu einem Unternehmen gegen den festen Thurm von Mundels- 
heim, der die Straßen nach Hagenau und Zabern beherrschte. In 
einem günstigen Augenblick zogen sie aus, die Steinmetzen voran, 
und brachen das Bollwerk ab. Als die Bischöflichen es merkten, 
läuteten sie Sturm von Dorf zu Dorf und gaben die Zeichen. 
Walter von Geroltseck stellte sich selbst an die Spitze seiner wohl- 
gewaffneten Ritter und hoffte in dem Augenblicke, wo er die Straß- 
burger Truppen in Mundolsheim beschäftigt wußte, in die Stadt 
dringen zu können. Allein die Bürger hatten rechtzeitig Kundschaft, 
und da der Bischof von Dachstein heranzog, so eilte die Straß- 
burger Mannschaft von Mundolsheim auf die Anhöhen bei der zer- 
stärten Veste von Haldenburg und stellte in guter Ordnung bei 
Oberhausbergen sich auf. An demselben Orte, wo 900 Jahre 
zuvor die große Alemannenschlacht geschlagen wurde (S. 5), kam es zum 
Kampf um die Freiheit der Stadt. Schon verkündeten die Glocken 
von Straßburg die nahe Gefahr und wer Waffen tragen konnte 
ward aufgefordert zum offenen Feldstreit. Es war Herr Nikolaus 
Zorn, der an der Spitze der streitbaren Bürger in Oberhausbergen 
zu rechter Zeit ankam, bevor noch das Straßburger Heer unter 
Reinbold Liebenzeller von den Bischöflichen angegriffen war. 
Der Bischof hatte mehr als 300 schwerbewaffnete Reiter und 
5000 Mann Fußvolk. Die Bürger waren in weit gröherer Anzahl 
gekommen, aber ohne schwere Cavallerie, und unter ihnen gab es 
viele kampfungeübte Leute. Dennoch wurde alles auf das beste 
angeordnet. Die Fußgänger wurden in Massen formirt, um dem 
Anprall der Reiterei zu widerstehen, die Schützen dem feindlichen 
Fußvolk entgegengestellt, um es vom Handgemenge abzuhalten. Dem 
Fußvolk ward der Befehl, die Pferde der Ritter niederzustechen, und
	        
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