Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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stellung des Elsasses und dem neuen französischen Staate in vollerer 
Kraft hervor. « 
Wäre der Stadtrath von Straßburg nicht schon durch die Re- 
volution vom 21. Juli aus dem Sattel gehoben worden, so wäre 
es ohne Zweifel zu einem offenen Bruche zwischen der alten deutschen 
Stadt und dem neuen Frankreich gekommen. Aber die Ideen der 
PFreiheit hatten vollständig die Oberhand über Rücksichten nationaler 
Art gewonnen. Als Mittelpunkt aller Bestrebungen der elsässischen 
Freiheitsfreunde stand Dietrich wie eine starke Säule da, um welche 
die Anhänger der dreifarbigen Nationalkokarde sich schaarten und von 
wo sie Richtung und Weisung erhielten. 
Noch gaben jedoch die alten Parteien nicht alle Versuche auf, 
für Straßburg und das Elsaß überhaupt eine Ausnahmestellung 
gegenüber den Gesetzen des 4. August zu erlangen. Aber sowol in 
Paris, wie von den Freiheitsfreunden des Elsasses wurden diese als 
reactionär bezeichneten Schritte energisch zurückgewiesen. Das Elsaß 
wurde trotz aller Proteste in zwei französische Departements getheilt 
und die Städte mußten trotz aller Widerrede die vorgeczeichnete 
Communalverfassung annehmen. Nur an einigen kleineren Orten, 
wie in Schlettstadt und Hagenau kam es bei Gelegenheit der Munici- 
palitätswahlen zu verdrießlichen Auftritten. In Straßburg dagegen 
wurde am 18. März 1790 Friedrich von Dietrich unter dem 
Jubel seiner Anhänger zum ersten Maire erwählt. 
Dietrich stand auf dem Gipfel seiner Macht, als er zugleich 
mit den siebzehn Munizipalitäts-Räthen und sechs und dreißig No- 
tabeln, die alle an Stelle der alten Magistrate aus unmittelbaren 
Wahlen des Pelkes hervorgegangen ##gron, die Regierung übernahm. 
neue Maire nor der Gemeinderseinen. Eid ablegte und Haldnedarauf 
beim Gottesdienst, in der Kirche plötzlich an den Altär trata sein 
Gelöbnis erneuerte- und: mit: Aufbietung aller bseinen##nglänzenden 
Rednergaben Die Börger#aufforderte, für- die Verfassung und Freiheit
	        
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