Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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die Herausgale der Zeitschrift Argus und auf die Leitung der Volks- 
gesellschaften im Geiste des Jakobinerthums gerichtet. Sein Werk 
war es vorzugsweise, daß sich die Volksgesellschaften in zwei Par- 
teien spalteten, daß man auf dem „Spiegel“ jeden Versuch, die alte 
Eintracht der Liberalen wiederherzustellen, schnöde zurückwies, daß 
man sich in vollen Gegensatz gegen den Maire setzte, der noch ein- 
mal die Unvorsichtigkeit beging, mit den politischen Clubs gemeine 
Sache zu machen, und sich an die Spitze der Gemäßigten und Consti- 
tutionellen zu stellen. Neben Schneider wirkte Jung und Buten- 
schön, während auch die Franzosen ihre Sendlinge in Straßburg 
hatten, und der Savoyarde Monet ebenso wie der Redacteur des 
französischen Couriers, Laveau, den weitestgehenden Ideen der Pariser 
Schreckensmänner unbedingt hingegeben waren. Wenn man beachtete, 
daß zwischen diesen elsässischen Jafebinern und der Pariser Mutter- 
gesellschaft der innigste Verkehr herrschte, daß die elendesten Denun- 
ciationen an die Tagesordnung gekommen waren, daß man in Paris 
schon längst nicht ohne Mistrauen auf die deutsche Grenzstadt blickte, 
und daß man das Zurückbleiben des gesammten Elsasses in den 
Bahnen der Revolution hauptsächlich der gemäßigten Denkungsweise 
Dietrichs zur Last legte, so konnte man dem Treiben der Straß- 
lurger Jakobiner, welche den Sturz des Maires mit eiserner Con- 
sequenz verfolgten, wol leicht den sichersten Erfolg prophezeien. 
Wie schlimm und undankbar hat da die französische Nation dem 
Manne gelohnt, welcher durch seine Anhänglichkeit und Begeisterung 
für die neue Freiheit ohne Zweifel am meisten die Gallisirung des 
Eisasses befördert hatte! 
Allerdings muß doch eine Ahnung von Dietrichs Verdiensten um 
Frankreich auch unter den Republikanern vorhanden gewesen sein, 
denn da die ersten Denunciationen der Jakobiner gegen den Maire 
von Straßburg in Paris einliefen, ließ der Minister Roland dieselben 
unbeachtet und brachte sie zur Kenntnis desselben. Aber dieser erste 
fruchtlose Versuch steigerte die Anstrengungen von Dietrichs Feinden. 
Es gelang ihnen, eine Anklage gegen denselben in Besangon zu be-
	        
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