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politische Bedeutung zukam, und das in sozialer Beziehung kaum
den Platz lehauptete, welchen es anzusprechen alles Recht hatte.
Die Handwerker, die in dem städtischen Gemeinwesen allmählich
zu einer gewissen Wohlhabenheit, durch Fleiß und feste Ordnung zu
einem bestimmten Gefühle eigenen Werthes gelangten, waren doch
in einer so abhängigen Lage, daß sie kaum ohne das Patronat von
Edelleuten recht gedeihen konnten. Gerade in Straßburg führten
sie nicht selten Klage, daß man ihnen keinerlei Recht, viclleicht nicht
einmal ihren Arbeitslohn gewähren würde, wenn sie sich nicht des
Schutzes der Edelleute in der Stadt bedienten. Gleichwol waren
sie sehr gut organisirt. Seit alter Zeit bestanden in Straßburg die
Handwerksverbrüderungen, welche dem deutschen Städtewesen einen
so ganz bestimmten Charakter gaben. Es ist nicht zu unterschätzen,
daß die elsässischen Städte in diesem Punkte einen starken Gegen-
satz gegen romanische Bürgerwesen bildeten, durchaus angelehnt an
die Entwickelungen deutscher Eigenart. Die Verbrüderungen der
Handwerker hatten ihre Satzungen und ihre Vorsteher; und wenn
sie die Anerkennung von dem Stadtrath als Handwerkszunft erlangt
hatten, so durften sie fordern, daß ihre Interessen auch von den
regierenden Klassen geachtet und gewahrt würden. Aber das geschab
keineswegs immer und die natürliche Folge war, daß Wunsch und
Bedürfnis eintrat, am Regiment Theil zu haben, und den Vorstehern
oder Verkretern der Zünfte gleichlerechtigte Stimmen im Rathe zu
erwirken. Nun waren es eigentlich drei Stände, in welche die
Stadtbevölkerung zerfiel. Der in der Stadt ansässige Adel, der
noch immer im ausschließlichen Besitz der Aemter sich behauptete;
der höhere Bürgerstand, besonders Kaufleute, welche längst im Stadt-
rathe vollberechtigt waren; und die Handwerkerzünfte, in Strahburg
25 von den Behörden anerkannte Verbrüderungen. Aus diesen
Verhältnissen ergab sich ein reichbewegtes politisches Getriebe. Unter
dem Adel hielt es der eine Theil mehr mit den Handwerkern, der
andere mehr mit den alten Bürgergeschlechtern, der eine Theil
stützte sich auf die große Masse des Volkes, der andere auf die