534 Der Angriff im Westen 1918
auf Soissons wurde bei dem Angriff beiderseits Reims gerechnet. Die 9.
und der rechte Flügel der 7. Armee waren hierauf eingerichtet.
Der Angriff der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz sollte ursprüng-
lich am 12. Juli stattfinden. Er mußte leider, um eine gründliche Vor-
bereitung zu ermöglichen, auf den 15. verschoben werden. Während die
Vorbereitungen in vollem Gange waren, kam durch Überläufer am 11. oder
12. die Nachricht, daß ein großer Tankangriff aus dem Walde von Villers-
Cotterêts unmittelbar bevorstünde. Das gab nochmals Veranlassung, die
Verteidigungsmaßnahmen durchzugehen und zu vervollständigen. An der
entscheidenden Stelle südwestlich Soissons stand eine Division, die im
Osten besonders erfolgreich gefochten und auch im Westen stets ihre Auf-
gaben erfüllt hatte. Sie hatte die Maischlachten nicht mitgemacht und daher
!zm— mnon J mee
— 2 aun æuchen s““-— Fanche
—.— z2 2 4
#######btie n hdtt-t - z
eweiihso Linic
—Aenmœgò)r kl —
¾vß Am##t 4% r-n NM— 7
225 - b 5. 7 *7J
n n “ rv*l r h ager
2 e . — n Schen Grt#obe
. - — -
.-« » 56%
) d
6 " -
Schi 27. 32
Skizze 38. Die Angriseschah an der Marne und in der Eitiuran# 1918.
soviel Ruhe genossen, als einer Division überhaupt gegeben werden konnte.
Wir standen hierin nicht ungünstiger als der Feind. Weiter südlich be-
fanden sich zwei Divisionen, deren Bataillonsstärken nicht die erforderliche
Höhe erhalten hatten, und die noch nicht vollständig ausgeruht waren, in
nur einem Divisionsstreifen. Die übrigen Divisionen waren gute Stel-
lungsdivisionen, ihre Breiten normal. Einige Divisionen lagen in Reserve
dahinter. Der Stellungsausbau konnte naturgemäß noch nicht weit vor-
geschritten sein. Hohes Getreide erschwerte die Übersicht vor, aber nament-
lich auch in der Stellung. Grippe herrschte jedoch keineswegs schlimmer
als an anderen Stellen der Front. Der angekündigte feindliche Angriff
fand nicht statt. Ich hoffte, daß die Nachricht die Truppen ordentlich
aufgerüttelt hätte. Die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz betonte die
Notwendigkeit, sich an allen Abwehrfronten tief zu gliedern.
Ich war mit den Oberkommandos der Angriffsarmeen in dauernder
Verbindung. Mir lag vor allem daran, zu wissen, ob nach ihrer und der
Truppen Ansicht der Feind Kenntnis von unseren Vorbereitungen hatte.