Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

132 II. Hilfsdienstgesetz, Ersatz= und Arbeiterfragen 
  
—iernd" 
Ausbau der deutschen Weltmachtstellung auszunützen, so verfolge ich nur 
den einen Zweck, die Ergebnisse des Krieges für unser Vaterland fruchtbar 
zU gestalten. 
Diese Aufgabe mit der Befriedigung der Heeresbedürfnisse in Einklong 
zu bringen, ist mein dauerndes Bestreben. Soll ich für die Erreichung der 
mir gesteckten Ziele meine ungeteilte Kraft einsetzen können, so muß mir 
volles Vertrauen entgegengebracht werden bei meinen Bemühungen, den 
an mich gestellten militärischen Anforderungen zu entsprechen. Es muß 
mir überlassen bleiben, die Ausführung der von der Heeresleitung als not- 
wendig bezeichneten Maßnahmen den Verhältnissen anzupassen, die nur 
ich in der Lage bin, richtig einzuschätzen. 
Mit Genugtuung habe ich Herrn v. der Lanckens Ausführungen ent- 
nommen, daß Euer Exzellenz diesen Notwendigkeiten Rechnung tragen. 
Daß Euer Exzellenz auch gewillt sind, in den in Frage kommenden 
Etappengebieten dahin zu wirken, daß mir die Verfolgung meiner all- 
gemeinen politischen Pläne, insbesondere meiner von Seiner Majestät gut- 
geheißenen Vlamen= und Kirchenpolitik, ermöglicht wird, habe ich mit 
Freude begrüßt. Mit Dank erkannte ich die in Aussicht gestellte Erteilung 
besonderer, hierauf bezüglicher Anweisungen an die beteiligten Armee- 
Oberkommandos und Etappen-Inspektionen. 
Ich darf hoffen, daß ein ersprießliches Hand-in-Hand-Arbeiten der 
beiderseitigen Behörden dadurch eingeleitet wird. Ein Weiterschreiten auf 
diesem Wege wird mir die Erfüllung meiner vielseitigen Aufgaben wesent- 
lich erleichtern. 
Euer Exzellenz sehr ergebener 
gez. Frhr. v. Bissing, Generaloberst. 
25. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 3. 3. 1917. 
II Nr. 49 000 op. 
An Generaloberst Frhru. v. Bissing, Generalgouverneur in Belgien. 
Euer Exzellenz hatten die Güte, mir einen Abdruck des Halbjahres= 
berichts vom 24. 2. Sekt. II b Nr. 1067/17 zugehen zu lassen. In der An- 
lage 2 dieses Berichts wird die Überführung belgischer Arbeiter aus dem 
Gebiet des Generalgouvernements nach Deutschland behandelt. 
Lediglich veranlaßt durch die in manchen privaten und offiziellen 
Kreisen Deutschlands verbreitete und leider an recht vielen Stellen gegen 
die O. H. L. verwertete Ansicht, daß sie der Urheber des Gedankens des 
zwangsweisen Abschubes der belgischen Arbeitslosen sei, und daß sie die 
vermeintliche Schuld an dem angeblich völligen Fehlschlage dieser Maß-
	        
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