200 VII. Landwirtschaft
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Genehmigung freihändigen Ankaufs im Lande übernommen. Nur Hafer
müssen wir noch nachschieben. Daß Bulgarien noch mehr leisten kann,
ohne selbst irgendwie in Not zu geraten, ist mir nicht zweifelhaft.
Ich werde versuchen, durch den bulgarischen Militärbevollmächtigten
auch für die Ausfuhr nach Deutschland Zugeständnisse zu erreichen. Viel-
leicht sind auch Euer Exzellenz in der Lage, auf dem Wege über das Aus-
wärtige Amt auf die bulgarische Regierung im gleichen Sinne einzuwirken.
I. A.: gez. Ludendorff.
3.
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 28. 3. 1917.
II Nr. 51 185 op.
An das Ministerium der Landwirtschaft, Domänen und Forflen.
Auf das Schreiben vom 24. 3. I A. I. 6980 beehre ich mich, zu er-
widern, daß mit Rücksicht auf die Frühjahrsbestellung die Beurlaubung
aus dem Feldheer bereits auf das größte zulässige Maß gebracht ist; ferner
ist Anordnung getroffen, daß für April vorwiegend Landwirte und land-
wirtschaftliche Arbeiter zu beurlauben sind; bezüglich der Pferde erwähne
ich, daß das Feldheer sich zugunsten der Heimat bereits, soweit wie es die
dienstlichen Interessen zuließen, geschwächt hat. Was die Unterstützung
der Landwirtschaft durch die heimischen militärischen Behörden anlangt,
so geht hier meines Wissens das Kriegsamt nach einem von weither vor-
bereiteten Plan in umfassender Weise zu Werke.
Zum Schluß beehre ich mich Euer Exzellenz mitzuteilen, daß ich für
die Reklamierung landwirtschaftlicher Betriebsleiter und Facharbeiter in
voller Würdigung ihrer Bedeutung für die heimische Kriegswirtschaft weit-
gehende Erleichterungen geschaffen habe, trotzdem gerade jetzt jede
Schwächung des Heeres sehr bedenklich ist. Wenn ich mich zu solcher Maß-
nahme entschlossen habe, so ist der Grund die Erkenntnis unserer außer-
ordentlich schwierigen Ernährungslage im Innern. Ich kann nur hoffen,
daß an allen Stellen in der Heimat, mögen sie behördliche oder private sein,
der Ernst der Lage erkannt ist, die Folgerungen gezogen werden.
gez. v. Hindenburg.
4.
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 7. 4. 1917.
II Nr. 52 014 op.
An den Reichskanzler.
Bedauerlicherweise ist es bisher nicht gelungen, die Zelluloseauf-
schliebung auf so breiter Grundlage durchzuführen, um dadurch die Knapp-