604 XXIV. Militärische Schriften
Die Einzelheiten sind von Fall zu Fall (Gelände, vorhandene Stellungen, Stärke
und Tätigkeit des Feindes und der eigenen Truppen) verschieden. Um die Über-
raschung zu wahren, die meist ausschlaggebend für den Erfalg ist, wird der Umfang
der Arbeiten aufs äußerste eingeschränkt und mit allen Mitteln ihre Verschleierung
erstrebt.
B. Die Abwehr im Stellungskriege.
Grundsätze für die Abwehrschlacht im Skellungskriege.
A. Gesechtsführung im allgemeinen.
1. Während des gewähnlichen Stellungskrieges ist die Sicherung der Stellungen
gegen überraschenden Angriff sowie die Instandhaltung und der Ausbau der Stellungen
maßgebend für ihre Besetzung und die lätigkeit der Truppen. Volle Aus-.-
nutzung der ruhigen Zeit für die Vorbereitung zur Schlacht
ist eine Hauptaufgabe der vorausschauenden Führung.
2. Für die Vorbereitungen zur Abwehrschlacht geben die Ge-
neralkommandos nach Anweisung der O. H. L., Heeresgruppenkommandos und der
A. O. K. die leitenden Gesichtspunkte.
Die Arbeiten erstrecken sich auf folgende Gebiete:
a) Vorbereitung der Gliederung für die Schlacht, insbesondere Be-
stimmung der neuen Dioisions= und Regimentsabschnitte, somie der zugehörigen Be-
fehlsstellen für alle Waffen:
b) Berechnung des Bedarfs an Truppen aller Waffen, Munition, Ver-
pflegung, Ausrüstung und Gerät aller Art:
c) Ausbau der rückwärtigen Verbindungen und Ergänzung der
Verkehrseinrichtungen einschließlich Bahnen, Förderbahnen und Ausladestellen; Vor-
bereitung erhöhten Bahnschutzes gegen Fliegerangriffe und gegen Anschläge:
d) Ergänzung der Anlagen für Infanterie, Maschinengewehre und
Minenwerfer, Ausbau der Beobachtungsstellen:
ee) Bestimmung der Lage und Ausbau der Verstärkungsbatterien und
Wechselstellungen sowie der Artilleriebefehls= und beobachtungsstellen; Grundlagen für
die Anordnung der vorzubereitenden Feuerformen der Artillerie:
sErrichtung von Flughäfen, Verstärken der Luftstreitkräfte:
8) Vervollständigung des Flugabwehrdienstes:
h) Ergänzung der Nachrichten= und Verbindungsmittel;
i) Vorbereitung der Unterkunft: Lagerbauten, Wasserversorgung für Mann
und Pferd:
#hk)Regelung des Nachschubs, insbesondere Bestimmungen für Lage und Füllung
der Munitionslager und Pionierparks, Bereitstellung von Gerätereserven
und Baustoffen aller Art:
1) Verpflegungsmagazine:
m) Sanitätseinrichtungen:
Mn) Berteilung der Karten;
o) Abschub der Landeseinwohner und Vorräte.
Die Vorarbeiten müssen, soweit sie schriftlich niedergelegt werden, in ge-
drängter Kürze und unter Beschränkung der Zahl der Karten
und Skizzen abgefaßt werden. Zum Gebrauch umfangreicher Werke wird an
Kampffronten die Zeit fehlen. Auch ist es ohne übermäßige Bureauarbeit nicht mög-
lich, eine große Zahl von Karten und Skizzen dauernd auf dem laufenden zu halten.
An ruhigen Fronten sind die Vorbereitungen auf Festlegung der ersten Grund-
lagen zu beschränken, während an wahrscheinlichen Angriffsfronten die praktische
Ausführung zahlreicher Arbeiten notwendig ist. Der Ausbau der rück-
wärtigen Verbindungen sowie der Befehls= und Nachrichten-