Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

Ersatz und Neuformationen 69 
  
  
10. Aus den örtlichen Statistiken über Arbeitsstundenbedarf, verfüg- 
bare Arbeitsstundenmenge, etwaige Arbeitslosigkeit sammelt das Arbeits- 
amt eine quantitative Generalstatistik, die etwa von Monat zu Monat die 
entscheidenden Entschlüsse über Arbeiter-Verpflanzungen und dergleichen 
abwirft. 
11. Die Organe des Arbeitsamtes werden ferner angehalten, so schnell 
wie möglich eine statistische Uübersicht über die Art der Bedürfnisse und des 
Angebots an geeigneten Arbeitskräften aufzustellen. Danach wird die Or- 
ganisation in den Stand gesetzt, dem Bedürfnis entsprechend Lehr-= und 
Ausbildungskurse, Verbesserung des Wirkungsgrades der aufgewendeten 
Arbeitsstunden und dergleichen zu schaffen. 
12. Als Übergangsstaffel dienen gegebenenfalls öffentliche Arbeiten, 
Landarbeiten und dergleichen. Unnötige Verschiebungen der Personal- 
bestände werden streng vermieden. 
gez. v. Hindenburg. 
3. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. G. H. Qu., den 14. 9. 1916. 
Ie Nr. 1 geh. op. 
An den Herrn Kriegsminister 
Nach dem Durchhalten der jetzigen schweren Kämpfe wird das nächste 
Frühjahr eine neue äußerste Kraftanstrengung von uns fordern. Ob es 
die letzte ist, kann dahingestellt bleiben, der, die uns zunächst bevorsteht, 
müssen wir gewachsen sein. 
Die Frontverlängerung, die durch das Eingreifen Rumäniens in den 
Krieg eintrat, zwang uns zu einer starken Kräfteverschiebung von West 
nach Ost. Unsere bis dahin ausreichenden Reserven sanken unter das zu- 
lässige Maß. Solche neu zu schaffen, um allen Wechselfällen die Stirn 
bieten zu können, ist die nächste und wichtigste Aufgabe. Spätestens im 
Februar 1917 müssen neue kampfkräftige Verbände zur Hand sein. Daß 
unter diesen unbedingt erforderlichen Neubildungen der laufende Ersatz für 
spätere Monate zurückgeht, darf uns nicht schrecken. Zu der Zeit, wo die 
Menschen knapper werden, müssen die Kriegsmaschinen (Maschinen- 
gewehre, Kanonen, Minenwerfer) so zahlreich geworden sein, daß wir 
unsere Linien mit geringerem Menscheneinsatz halten können. 
Aus diesen Erwägungen heraus ergibt sich die klare Forderung, 
alle noch kriegsverwendungsfähigen Männer einschließlich des Jahrgangs 
1918, soweit sie nicht in der Kriegsindustrie gebraucht werden, sogleich zu 
den Fahnen zu rufen und ihre Ausbildung zu beginnen. Es ist eine nicht
	        
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