Altersversicherung. 21
RErlaß vom 21. März 1892, MVOD. vom 28. Juli und 2. October
1893 (SWB. Jahrg. 1890 S. 235, S. 241, Jahrg. 1892 S. 86,
Jahrg. 1893 S. 158, Zeitschr. f. V. XII S. 39, XIV S. 67, XV
S. 52). Vor Ausstellung neuer Karten ist zu erörtern, ob der Ange-
meldete bereits eine Quittungskarte besaß; hinterlegte Karten sind beim
Wechsel der Arbeitsstelle zurückzugeben (MVO. vom 16. Februar 1892
in Zeitschr. f. V. XIV S. 65, SmWB. S. 46, De##B. S. 13). Die
Versicherten selbst sind für das Fehlen der Beitragsmarken nicht ver-
antwortlich zu machen (MVO. vom 10. April 1893 in Zeitschr. f. V.
XIV S. 293, SW B. S. 91). Die Ausantwortung der Quittungs-
karten an die ausstellungsberechtigten Stellen erfolgt für Städte RSt.
durch den Stadtrath, im Uebrigen durch die Amtshauptmannschaft (MV0O.
vom 22. October 1891 im SWB. S. 189). Die Verbindung der Buch-
und Rechnungsführung mit der der Krankenversicherung ist zulässig
(MV0O. vom 19. December 1890 in der Zeitschr. f. V. XII S. 71).
Die Kalenderwoche beginnt in der Regel mit Montag (VO. vom 16. De-
cember 1890 im GBl. von 1891 S. 1 Pct. III). An Stelle der Zu-
satzmarken für Selbstversicherung und freiwillige Fortversicherung (Ges.
8§ 117—121) sind Doppelmarken hergestellt worden (Bek. vom 14. Juni
1890 im Centr.-B. S. 175). Besondere Bestimmungen für die Post-
krankencassen giebt Bek. vom 9. December 1890 im Centr.-B. S. 378.
VI. Meldepflicht. Zur Durchführung der Bestimmungen unter V.
haben die Arbeitgeber ihre Arbeiter binnen 3 Tagen zur Versicherung
anzumelden. Die Strafe für Zuwiderhandlungen ist von der Gemeinde-
behörde (s. unter VII) zu verfügen und fließt in die Casse der Ver-
sicherungsanstalt (A VO. § 11, MVO. vom 14. September 1891 und
13. April 1893 in Zeitschr. f. V. XIII S. 42, XIV S. 294, ZK #.
Be 1891 S. 41, De#. Jahrg. 1891 S. 72, SmW . Jahrg. 1893
S. 99).
VII. Behörden, Verfahren, Kosten (Ges. S§ 121—141). Die
Versicherungsanstalten unterliegen der Aufsicht des Reichsversicherungsamts
(§8§ 131—133), dessen Verfahren durch NWVO. vom 20. December 1890
S. 209 geregelt ist. Das Verfahren vor dem Landesversicherungsamt
(Ges. § 134) regelt die VO. vom 12. Juni 1886 (AVO. vom 2. Mai
1890 8§ 14). Im Administrativ-Justizverfahren wird in den oben zu
§ 12 des Ges. erwähnten Fällen entschieden; im Uebrigen regelt sich das
Verfahren bei Streitigkeiten nach §§ 122—124 des Ges., wobei gegen
die Entscheidung der höheren Verwaltungsbehörde keinerlei Rechtsmittel
mehr zulässig ist (MVO. vom 22. Oktober 1891 in d. Zeitschr. f. V.
XIII S. 43). Verfügbare Gelder der Landesanstalt (Ges. 8 129) sind
bei der Finanzhauptcasse niederzulegen (AV O. vom 2. Mai 1890 § 13).
Gemeindebehörden sind die Stadträthe RStO., Bürgermeister kl. St O.,
Gemeindevorstände und Gutsvorsteher, Ortspolizeibehörde die Amtshaupt-
mannschaften und Stadträthe RSt., höhere Verwaltungsbehörde die
Kreishauptmannschaften, weitere Communalverbände die Bezirksverbände
(AVO. vom 2. Mai 1890 § 1). Untere Verwaltungsbehörde sind für
den Bereich des Bergbaus das Bergamt Freiberg in Unterordnung unter