142 8 40. Das Staatsgebiet und das Staatsgut.
Das Gebiet des Königreichs Bayern nach seinem jetzigen Be-
stande wurde am Beginn dieses Jahrhunderts festgesetzt und zwar:
durch den Frieden von Preßburg vom 26. Dezember 1805, durch
die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806, durch Vertrag mit Frankreich
vom 28. Februar 1810, durch den Pariser Vertrag vom 3. Juni
1814, endlich durch Vertrag mit Oesterreich vom 14. April 1816
und den Frankfurter Territorialreceß vom 20. Juli 1819 (Erwerb
der Rheinpfalz), sowie durch Verträge mit Württemberg und Würz-
burg vom 18. und 26. Mai 1819.)
Nach dieser definitiven Festsetzung des bayerischen Staatsgebietes
zerfällt dasselbe in zwei Teile: Bayern rechts des Rheines und die
Rheinpfalz.
Das bayerische Staatsgebiet umfaßt: 75 864,65 Quadratkilometer
mit 5,594,982 Einwohner nach Volkszählung vom 1. Dezember 1890. 1)
Hievon entfallen auf die 8 Kreise oder Regierungsbezirke und
zwar auf:
1. Oberbayern 1,672,501 has), 1,103,160 Einwohner,
2. Niederbayern 1,075,661 „19), 664,798 »
3. Oberfranken 699,877 „ 290), 573,320 „
4. Mittelfranken 757,378 „ 21), 700,606 „
5. Unterfranken 840,137 „ 22), 618,489 „
6. Oberpfalz 966,173 „ 23), 537,954 »
7. Schwaben 981,932 „ 29), 668,316 „
8. die Rheinpfalz 592,796 „ 25) 728,339
Die acht Kreise, in welche Bayern eingeteilt ist, waren bis
1837: 1. Isarkreis, 2. Unterdonaukreis, 3. Rheinkreis, 4. Regenkreis,
5. Obermainkreis, 6. Rezatkreis, 7. Untermainkreis, 8. Oberdonankreis.
Diese geographische, den im Kreise befindlichen Hauptflüssen ent-
nommene Bezeichnung wurde durch Verordn. vom 29. November 1837
(Web. 3, 220 f.) geändert und „in der Absicht, die Erinnerung an
die erhebende Vergangenheit der unter bayerischem Szepter vereinten
deutschen Volksstämme mit der Gegenwart durch fortlebende Bande
enger zu verknüpfen," historische Namen an Stelle der geographischen
gesetzt, so daß nunmehr die genannten 8 Kreise die Namen tragen:
1. Oberbayern, 2. Niederbayern, 3. Pfalz (Rheinpfalz), 4. Oberpfalz
und Regensburg, 5. Obdrfranken, 6. Mittelfranken, 7. Unterfranken
und Aschaffenburg, 8. Schwaben und Neuburg.
*) Eine unwesentliche Aenderung ergab sich durch Art. XIV des Friedens-
vertrages mit Preußen vom 22. August 1866 (Web. 6, 654).
17) Die Resultate der Volkszählung von 1895 stehen noch nicht zur Verfügung.
18) Darunter 1,253,602 ha landwirtschaftlich benützt.
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