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umringten ihn die Verschworenen in einer Senatssitzung und töteten ihn durch
23 Dolchstiche. Als er Brutus unter seinen Feinden sah, rief er: „Auch du,
mein Sohn!“ verhüllte sein Haupt und sank schweigend an der Ruhmes-
säule des Pompejus nieder.
2. Octavian war Cäsars Großneffe und Erbe. Er verband sich mit An-
tonius und Lepidus zu dem zweiten Triumvirate. Durch Tötung und Be-
raubung der reichen Republikaner verschafften sie sich Geld und schwächten ihre
Feinde. Das edelste Opfer war der Redner Cicero, dem man früher den Ehren-
namen „Vater des Vaterlandes“ gegeben hatte. Das letzte republikanische Heer
wurde bei Philippi in Macedonien besiegt, und Brutus wie Cassius töteten
sich selber. Während nun Octavian in Rom durch weise Maßregeln alle Herzen
gewann, trieb Antonius im Orient mit der Königin Kleopatra von Agypten
die größten Tollheiten. Da wurde er für einen Feind des Vaterlandes erklärt
und an dem griechischen Vorgebirge Actium 31 v. Chr. von Octavian besiegt.
Er floh nach Agypten und tötete sich selbst. Auch Kleopatra machte ihrem Leben
durch Gift ein Ende. Agypten wurde eine römische Provinz, und Octavian war
Herr der Welt. Seine Würde bezeichnete der Name Cäsar oder Kaiser, sein
Ehrenname war Augustus, d. h. der Erhabene. Er ließ die Republik zum
Schein fortbestehen und sich vom Senat alle höheren Amter jährlich verleihen,
aber sein Wille allein lenkte das ungeheure Reich, das fast die ganze damals be-
kannte Welt umfaßte. Es hatte wohl 120 Millionen Einwohner, 6000 große
Städte, eine mächtige Flotte und große Heere. Rom verwandelte Augustus aus
einer Backsteinstadt in eine Marmorstadt. Aber neben unsinnigem Luxus seufzte
das Elend, und immer mehr wuchs die Sittenverderbnis, so daß ein Dichter aus-
rief: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!“ Weil Augustus die Künste
und Wissenschaften förderte, so nennt man seine Zeit das goldene Zeitalter
der Litteratur und ihn den Vater des Vaterlandes. Vielen Kummer erlebte
Augustus in seinem Hause durch seine Gattin Lioia, welche durch Gift und Dolch
alle aus dem Wege räumte, die ihren Söhnen Drusus und Tiberius im Wege
standen. Augustus bestimmte Tiberius zu seinem Nachfolger und starb 14 n. Chr.
Unter der Regierung des Kaisers Augustus wurde der Heiland Jesus
Christus geboren, nach dessen Reich der Wahrheit und Liebe sich die Völker
sehnten. Im Teutoburger Walde schüttelten die Deutschen das römische Joch
ab. Christentum und Deutschtum haben nach Augustus die Welt gestaltet.
B. Bilder aus der vaterländischen Geschichte.
1. Unsere deutschen Vorfahren.
1. Das deutsche Land. Das Land der Deutschen oder Germanen er-
streckte sich von der Nord= und Ostsee bis an die Alpen, von den Vogesen
bis zur Weichsel. Nur stellenweise war es mit Hafer, Gerste, Rüben,
Rettichen u. dgl. angebaut, größtenteils aber mit Laub= und Nadelwäldern
oder Sümpfen bedeckt. In den Wäldern hausten Bären, Wölfe, Auerochsen,
Elentiere und anderes Wild. Auf den Wiesen und Berghängen weideten
Pferde, Rinder und andere Haustiere. Die Flüsse waren wasserreicher als
heute, das Klima rauh und nebelig.
2. Das deutsche Volk. Der Körper der Germanen zeigte hohen
Wuchs, große Kraft und Ausdauer (nur nicht in der Hitzel), helle Hautfarbe,
goldgelbes Lockenhaar und blaue Augen. Ihre Nahrung bestand in wildem
Polack, Geschichtsbilder. 2