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(9 v. Chr.). Sein Bruder Tiberius unterwarf das Land bis an die Weser,
indem er Zwietracht unter den deutschen Stämmen anstiftete und allerlei List
und Ränke übte.
6. Varus und Hermann. Der römische Statthalter Varus behandelte
das Land wie eine eioberte Provinz. Er führte römische Sitte, Sprache und
Gerichtsordnung ein. Diener mußten ihm
Ruten und Beile vorantragen zum Zeichen,
daß er die Deutschen peitschen und köpfen
dürfe. Römische Advokaten, welche die
Deutschen nicht verstanden, mußten ihre
Sache vor Gericht führen. Da schloß der
Cheruskerfürst Hermann (Armin), der
in Rom gebildet und durch die Ritter-
würde geehrt worden war, mit befreun-
deten Häuptlingen ein Bündnis, um das
verhaßte Joch der Fremdlinge abzuschüt-
teln. Sein Schwiegervater Segest, dessen
Tochter Thusnelda er entführt und zur
Gattin genommen hatte, verriet zwar den
— — 8... Anschlag, aber der verblendete Varus
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sehnen schlaff und die Wege grundlos.
Durch den heulenden Sturm scholl das
Kriegsgeheul der Deutschen, das Sausen
ihrer Speere und das Krachen ihrer Streit-
äxte. Nach mehrtägigen Kämpfen wurden
%“ De(die Legionen zersprengt, die Adler genom-
muen, die Flüchtigen niedergemetzelt. Varus
· flstürzte sich verzweifelnd in sein eigenes
Schwert. Die Deutschen brachen die
Zwingburgen, opferten viele Gefangene,
* · töteten die verhaßten Advokaten, rissen
16. Hermann denkmal guf dem Teutoburget ihnen die Zungen aus mit den Worten:
„Nun zische, du römische Natter!“ und
säuberten das Land vom Römertume bis an den Rhein. Rom erzitterte bei der
Unglücksbotschaft. Augustus zerriß sein Kleid, stieß den Kopf an die Wand
und rief: „Varus, Varus, mir meine Legionen wieder!“ Hermann aber,
der Retter deutscher Freiheit, Sprache und Sitte, fiel später durch Meuchelmord
seiner eigenen Verwandten, weil man ihm schuld gab, er trachte nach der Allein-
herrschaft. Im Teutoburgerwalde auf der Grotenburg bei Detmold hat ihm
der deutsche Künstler Ernst v. Bandel ein schönes Denkmal errichtet.
7. Die Deutschen in den ersten Jahrhunderten n. Chr. Aus den
römischen Burgen sind nach und nach die Städte am Rhein entstanden. Die
Römer führten Berg-, Wein= und Obstbau ein, bauten Dämme, Brücken.
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