Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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burger nichts erreichen kann. Worauf es ankommt, ist, daß 
die Demokratie, die ursprünglich die Mittel= und Kleinstaaten 
Deutschlands mit sich fortgerissen hat, nicht ihren Willen be- 
kommt. Die Großmächte haben die Sache gemacht, und sie 
müssen den Herzog einsetzen, ihnen muß er alles verdanken, 
und sie müssen das in ihrer Weise tun. Dazu gehört vor 
allem, daß das liberale Staatsgrundgesetz abgeschafft, und 
die Umgebung des Herzogs entfernt wird. Das Staats- 
grundgesetz, das erkenne ich gern an, ist konservativer und 
besser, als die preußische Verfassung, aber das ist nun einmal 
eine Prinzipienfrage: die liberale Partei darf nicht Recht 
behalten. Und dann muß der Herzog von seiner Schale losge- 
macht werden.“) 
Wien, 23. Juli — 1. August 1864. 
Unterredung mit dem österreichischen Mi- 
nisterpräsidenten Grafen Rechberg, betref- 
fend die Verhandlung mit Oesterreich we- 
gen der Handels= und Zollfrage. 
Bismarck und Rechberg kamen bei den betr. Verhand- 
lungen übereinstimmend zu der Auffassung, daß eine voll- 
kommene Zolleinigung zwischen Preußen und Oesterreich nicht 
tunlich sei, und die Aufstellung dieses Zieles auch für die 
Zukunft keinen praktischen Wert habe. 
In Bezug auf die Abänderung des französischen Handels- 
vertrages — ohne welche die gewünschte vorzugsweise Be- 
günstigung Oesterreichs bei gewissen Positionen undenkbar 
*) Nach dem Gothaischen Tagblatt vom 29. Juli 1869 einer 
ebenso suspecten Quelle soll Bismarck in derselben Zeit in einem 
Gespräch mit Ferdinand Lassale — der bekanntlich ein glühender 
Annerionist war, den Gedanken haben durchblitzen lassen, den 
preußischen Verfassungskonflikt und die Annezionsfrage auf dem 
Wege der Bundesreform (7) zu lösen.
	        
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