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anscheinend eine zu lange Zeit für den Uebergang zur Kriegs-
bereitschaft in Aussicht genommen. Es gibt auch in Preußen
Heißsporne, welche die Neutralisation Luxemburgs als nicht
genügenden Ersatz für das Aufgeben unseres Besatzungsrechtes
daselbst halten. Ich muß dann vielleicht sagen, daß der
Süden relativ weniger leisten kann als der Norden.“ Bis-
marck bemerkte und belegte durch eine Reihe von Telegrammen,
daß in Frankreich trotz der friedlichen Erklärung mit unver-
minderter Energie gerüstet werde. „Kriegsmaterial wird
transportiert, Befestigungsarbeiten werden vorgenommen; in
den Waffenwerkstätten herrscht Nachtdienst, die Truppen wer-
den per Eisenbahn ins Lager von Chalons dirigiert. Frank-
reich hat 10.000 Pferde in Ungarn gekauft. Der Süden
möge sich doch so rüsten, daß er nicht durch ein Korps von
50.000 rasch worschreitenden Franzosen lahm gelegt wird,
wie 1866 durch weniger Preußen. Mit anderen Worten die
Kräfte Süddeutschlands sollten gesammelt und vor Ueber-
raschungen gesichert werden; auf das Aufgebot großer Massen.
die vielleicht lange keine taktische Verwendung finden, lege
ich keinen Wert. Ich sehe übrigens nicht ein, welche Gründe
Frankreich haben kann, zum Kriege zu drängen. Frankreich
kann höchstens 500.000 Mann ins Feld stellen:
100.000 gegen den Süden, den Rest gegen Preußen. Preußen
hat sich allerdings durch sein Zuwarten in die Lage gesetzt,
eine Invassion des linken Rheinufers nicht verhindern zu kön-
nen. Im Jahre 1866 hat Preußen mit einer Bevölkerung
von 20 Millionen 650.000 Mann auf die Beine gebracht,
jetzt bei 30 Millionen 900.000 bis 1 Million; dazu kommen
noch die 100.000 Mann des Südens. Zur Deckung der
Küste wird Preußen im Kriegsfalle 100.000 Mann ver-
wenden, 70.000 an der Ostsee, 30.000 an der Nordsee. Also
hat Frankreich keine Aussicht auf einen günstigen Erfolg.
Belgien und die Schweiz armieren, um die Neutralität auf-
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