Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Berlin, den 4. Dezember 1868. 
Unterredung mit dem Präsidenten des Ab- 
geordnetenhauses von Forckenbeck, betref- 
send verschiedene Fragen der auswärtigen 
und inneren Politik.“) 
Im Laufe der zweistündigen im Ministerzimmer des 
Abgeordnetenhauses stattgehabten Besprechung Bismarcks mit 
Forckenbeck bemerkte der erstere: „Die europäische Lage ist 
beunruhigend, wenn auch nicht augenblicklich. Vor vier Wochen 
waren wir sehr nahe daran, da hat uns die spanische Re- 
volution vor dem Kriege gerettet. Werden wir isoliert von 
Rußland, so liegt der Angriff von Frankreich, noch mehr 
von Oesterreich nahe. Warum mich jetzt mit der Interpel- 
lation wegen der Kartellkonvention drängen? Warum diese 
Vorgänge in der Beschlagnahmekommission (wegen der Be- 
schlagnahme des Vermögens von König Georg und Kur- 
fürst von Hessen)? Ich habe nichts gegen die Einziehung der 
Revenuen zu den preußischen Staatsmitteln, nichts gegen die 
Wiederaufhebung der Beschlagnahme nur durch Gesetz. Aber 
durchgehen müssen die Gesetze. Eulenburg ist mit der Kreis- 
ordnung noch lange nicht so weit, wie er gesagt. Ich will 
Vertrauensmänner aus allen Parteien vorher zuziehen und 
gehe deshalb eventuell an den König.“ 
Anknüpfend an einen bestimmten parlamentarischen Vor- 
gang erklärte Forckenbeck, daß er einen Minister gegen per- 
persönliche Angriffe nicht schützen könne, wenn er von Ver- 
fassungsverletzung spreche. Bismarck zweifelte, gab Forckenbeck 
aber nicht ganz unrecht. 
*) Der oben S. 277 erwähnten Philippsohn'schen Skizze über 
Forckenbeck entnommen. Diese Quelle gilt auch für die folgenden 
Unterredungen Bismarcks mit Forckenbeck.
	        
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