Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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für sich haben. Seit der Union träumen die Fürsten von 
Mediatisierung und sie identifizieren Preußen mit der revo- 
lutionären Partei in ihren Ländern. Man kann in Deutsch- 
land nur etwas ausrichten durch Vereine im Bunde, Zoll- 
verein, Militärkonvention.“ 
Berlin, den 5. Dezember 1851. 
Unterredung mit dem Appellations-Ge- 
richts-Präsidenten Ludwig von Gerlach, be- 
treffend Preußens Stellung am Bunde.“) 
Bismarck: „Es ist nicht wahr, daß Preußen in Frankfurt 
immer in der Minorität ist, und wenn es wahr wäre, so ist 
es micht meine Schuld. Oesterreich — der gewissenlose, eitle, 
Damen--Bewunderung erstrebende, ganz prinziplose Schwarzen- 
berg'“) und sein Werkzeug Thun"“) — wollen, wie Thun 
offen sagt, Preußen zur zweiten Macht herabdrücken und lieber 
alles aufs Spiel setzen, als diese Politik aufgeben. Preußen hat 
— so sagte mir Thun — einmal das große Los gewonnen, 
es hält dies nun für seine Jahreseinnahme. — Ich erwiderte 
ihm: „Nun, dann müssen wir noch einmal in die Lotterie 
setzen.“ 
folgenden Zitate aus dieser Quelle. Auf einem Ausflug noch 
Heidelberg am 22. August 1851 gestand Bismarck dem Appella- 
tionsgerichtspräsidenten Ludwig von Gerlach, wie er in seiner 
Jugend in völlige Nullität geraten und erst, seit er glaube, 
wisse, warum er lebe. Aufzeichnungen Ludwig von Gerlach's, 
Bd. II S. 128. 
) von Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. I S. 102. 
*) Ludwig von Gerlach, Aufzeichnungen Bd. II S. 132. 
*) Schwarzenberg Fürst von, österreichischer Staatsm ann. 
*##) Thun, Graf Leo, österreichischer Präsidial-Gesandter 
am Bundestage.
	        
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