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andre findet sich; nachher wirkt die Gemeinsamkeit der Tat—
sachen von selbst. Der Preis ist hoch; aber Bayern ist nun
einmal billiger nicht zu haben, und mit der bloßen Isolierung
kommen wir nicht weiter. Die Bayern werden sehen, daß
wir nicht so schlimm sind, als sie meinen; und hauptsächlich:
Die gemeinsamen Interessen verschaffen sich von selbst Luft
und Gestaltung.““)
Versailles, zwischen 25. und 31. Dezember 1870.
Unterredung mit dem Prinzen Kraft zu Hohenlohe
Ingelfingen, betreffend eine Kritik der deutschen
Kriegführung.“
Der Prinz fand den Kanzler, als er mit hohen Stiefeln,
über und über voll Schmutz, bei ihm eintrat, auf dem Sofa
*) Versailles den 16. Dezember 1870. Sogleich nach der
Ankunft der in 17 Postkaleschen eingetroffenen Deputation des
Reichstags begab sich der Geh. Legationsrat v. Keudell in die
Wohnung des Präsidenten Dr. Simson, um im Namen des
infolge eines Fußleidens unpäßlichen Kanzlers die Abgeordneten
zu begrüßen. Präsident Simson stattete noch am Abend dem
Kanzler einen Besuch ab, um mit demselben die notwendigen
Arrangements zu besprechen.
Versailles den 18. Dezember 1870. Der König nahm um
2 Uhr die Adresse des Reichstages entgegen. Er war tief be-
wegt. Bismarck zupfte an den Gardinen, weil er glaubte, daß ihm
mangelndes Licht das Lesen der Rede erschwere. Es war nicht
die Beleuchtung: innere Erregung hatte die Augen des Königs
feucht gemacht und getrübt, und hinderte ihn auch bei
der Vorstellung der einzelnen Deputierten am Reden. Als am
gleichen Tage Bismarck um 5 Uhr zum Diner bei dem König
fuhr, welches zu Ehren der Reichstagsdeputation stattfand, rief
der Kanzler unter der Haustür Abeken zu, er möchte ihm einen
Stern zum roten Adler-Orden leihen, den der König noch vor
der Tafel persönlich dem Präsidenten Simson bei Gelegenheit
einer ihm erteilten Audienz übergeben wollte.
*) Entnommen dem Werke des Prinzen: Aus meinem
Leben.