Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Versailles, 9. Januar 1871. 
Unterredung mit dem Kronprinzen über den 
Generalstab.“ 
Der Kronprinz besuchte Bismarck, den er sehr gesprächig 
fand. Bismarck erging sich in wiederholten Klagen über den 
Generalstab und besonders über Moltke. „Die Militärs 
wissen wohl, daß sie einen königlichen Befehl nur mangelhaft 
zu vollziehen brauchen, um mir, dem Bundeskanzler, den sie 
für einen verkappten Demokraten halten, einen Hieb aus- 
,tzuteilen. Die Sache ist für mich so peinlich, daß ich meine Stelle 
dem König zu Füßen legen werde, sobald der Krieg zu Ende ist. 
Wenn Eure Königliche Hoheit in der Sache eine Vermittelung 
eintreten lassen wollen, so werde ich dies mit Dank erkennen“. 
Versailles, 13. Januar 1871. 
Unterredung mit dem Kronprinzen und Moltke 
über die militärische Lage und die weiteren 
Kriegsoperationen.“ 
Bismarck: „Ich bin sehr dagegen gewesen, daß der Krieg 
weiter geführt werde, als bis in die Champagne, ich habe es 
für den größten Fehler gehalten, bis Paris vorzudringen 
Hatzfeld gegenüber, mit dem er die Sache besprach, in scherz- 
hafter Ausmalung des Bildes ergangen, das die nach Deutschland 
auswandernden Kardinäle bieten würden. 
*) Nach der Schrift von Prof. Lorenz „Kaiser Wilhelm 
und die Begründung des deutschen Reiches“. Verlag von G. Fischer 
1892. Ein Eintrag in das Tagebuch des Kaisers Friedrich vom 
8. Januar besagt: „Bismarck sagt mir zu, sich bei mir mit Moltke 
zu besprechen“. 
"*.) Nach der Schrift von Professor Lorenz „Kaiser Wilhelm 
und die Begründung des deutschen Reiches“. Jena bei G. 
Fischer 1892.
	        
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