Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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wirft mir vor, ich verstünde nicht, Euch klein zu machen, kurz 
und gut, ich habe den formellen Auftrag vom König, den 
Waffenstillstand nicht zu verlängern und den Präliminarfrieden 
bis Donnerstag abzuschließen.“ 
Thiers: „Es überrascht mich, zu hören, daß Sie, der Sie 
die Größe Preußens gemacht haben, nicht der Herr sind.“ 
Bismarck: „Es ist doch so, ich muß Sie also verlassen, 
um die Befehle des Königs entgegenzunehmen.“ 
Demnächst kam die Frage des Einzugs der deutschen 
Truppen in Paris zur Besprechung. Thiers: „Wie, um Ihrer 
Eigenliebe eine Genugtuung zu geben, wollen Sie sich 
einer Katastrophe aussetzen? Ich wiederhole, einer Kata- 
strophe; denn wenn Paris geplündert wird, so werden wir 
darunter natürlich leiden, aber Sie werden auch entehrt und 
nach einer solchen Tragödie ist ein Friede unmöglich.“ 
Bismarck: „Sie sehen die Sache nur immer von Ihrem 
Gesichtspunkte an. Wenn Sie mit der Würde der Bevölkerung 
von Paris zu rechnen haben, so habe ich meinerseits mit der Ehre 
der preußischen Armee zu rechnen, und man soll nicht sagen 
können, wie Ihre Zeitungen es tagtäglich tun, daß diese 
Armee, welche bis zu den Toren von Paris gekommen ist, es 
nicht gewagt hat, hineinzugehen. Lesen Sie doch die Briefe, 
welche der General Trochu veröffentlicht hat; der König ist 
sehr beleidigt, daß man ihm, einem Militär, vorwirft, vor 
einem möglichen Pistolenschusse Angst zu haben.“ 
Thiers: „Eine Gefahr für den König besteht nicht. Man 
wird im Gegenteil es als eine Ehrensache betrachten, sich nicht 
durch einen Mord zu rächen. Immerhin aber könnten sich Exal- 
tierte auf die preußischen Soldaten werfen und dann könnte 
ein Chaos entstehen, in dessen Verlaufe die Deutschen viele 
Soldaten verlieren würden. Unter Umständen würde dann 
Paris dem Untergang geweiht werden.“ 
Bismarck: „Wir werden die Angreifer schon zurücktreiben,
	        
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