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Berlin, 21. März 1873.
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend die von
diesem geplante Geschichte des großen Hauptquar-
tiers in Frankreich, und den Legationsrat
Abelen.“
Die Unterhaltung drehte sich zuerst um die Pension Busch's,
um fernere Informationen desselben durch Bucher, den Bis-
marck „eine wahre Perle“ nannte, und sodann um die von Busch
geplante Biographie des Kanzlers: „Ich habe nichts dagegen;
es könnte sogar sehr nützlich werden. Es ist mir nicht gleich-
giltig, wer das schreibt. Es eristiert schon viel darüber, aber
darunter viel dummes Zeug. Es wird nicht leicht sein, aber
ich werde Sie dabei unterstützen, bin bereit, alle Fragen zu
beantworten und alle möglichen Mitteilungen zu machen, die
Sie wollen. Lesen Sie doch, was darüber vorhanden ist, und
schicken Sie mir dann einen oder ein paar Frage= und Antwort-
bogen. Oder besser, schreiben Sie doch die Geschichte des
großen Hauptauartiers in Frankreich. Sie sind dabei gewesen.
Das kann mir sehr nützen und auch der Geschichte. Ich werde
Ihnen alles Mögliche mitteilen. Sie können auch meine Söhne
fragen und meinen Vetter Karl, den Sie ja kennen. Dann
haben Sie auch ein Tagebuch geführt. — Nun ja, das ist zu
einem Erpressungsversuche benutzt worden. Ein Leipziger
Buchhändler schrieb mir, Sie hätten ein Notizbuch geführt,
worin Sie alles aufgezeichnet hätten, was ich über den König
gesagt hätte. Das wäre in Abschriften an fünf verschiedenen
Orten niedergelegt und würde veröffentlicht werden, wenn ich
ihm nicht 100 000 (später 50 000) Taler schickte. Ich habe
Sie aber für einen Mann von Ehre gehalten, der dazu nicht
fähig ist. So habe ich ihm geantwortet: Nicht fünf Groschen,
*) M. Busch Tagebuchblätter, Bd. II, S. 397 und M. Busch
„Unser Reichskanzler“, Bd. II, S. 368.