Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

— 183 — 
Berlin, 21. März 1873. 
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend die von 
diesem geplante Geschichte des großen Hauptquar- 
tiers in Frankreich, und den Legationsrat 
Abelen.“ 
Die Unterhaltung drehte sich zuerst um die Pension Busch's, 
um fernere Informationen desselben durch Bucher, den Bis- 
marck „eine wahre Perle“ nannte, und sodann um die von Busch 
geplante Biographie des Kanzlers: „Ich habe nichts dagegen; 
es könnte sogar sehr nützlich werden. Es ist mir nicht gleich- 
giltig, wer das schreibt. Es eristiert schon viel darüber, aber 
darunter viel dummes Zeug. Es wird nicht leicht sein, aber 
ich werde Sie dabei unterstützen, bin bereit, alle Fragen zu 
beantworten und alle möglichen Mitteilungen zu machen, die 
Sie wollen. Lesen Sie doch, was darüber vorhanden ist, und 
schicken Sie mir dann einen oder ein paar Frage= und Antwort- 
bogen. Oder besser, schreiben Sie doch die Geschichte des 
großen Hauptauartiers in Frankreich. Sie sind dabei gewesen. 
Das kann mir sehr nützen und auch der Geschichte. Ich werde 
Ihnen alles Mögliche mitteilen. Sie können auch meine Söhne 
fragen und meinen Vetter Karl, den Sie ja kennen. Dann 
haben Sie auch ein Tagebuch geführt. — Nun ja, das ist zu 
einem Erpressungsversuche benutzt worden. Ein Leipziger 
Buchhändler schrieb mir, Sie hätten ein Notizbuch geführt, 
worin Sie alles aufgezeichnet hätten, was ich über den König 
gesagt hätte. Das wäre in Abschriften an fünf verschiedenen 
Orten niedergelegt und würde veröffentlicht werden, wenn ich 
ihm nicht 100 000 (später 50 000) Taler schickte. Ich habe 
Sie aber für einen Mann von Ehre gehalten, der dazu nicht 
fähig ist. So habe ich ihm geantwortet: Nicht fünf Groschen, 
*) M. Busch Tagebuchblätter, Bd. II, S. 397 und M. Busch 
„Unser Reichskanzler“, Bd. II, S. 368.
	        
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