Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

— 43 — 
gierung im Stadthaus andere Unterzeichner des Vertrages 
zu finden wissen.“ 
Darauf hin kamen die beiden Staatsmänner wieder auf 
die Waffenstillstandsfrage zurück. 
Bismarck: „Ohne Zweifel verlangen Sie von uns, daß 
Paris während des Waffenstillstandes Lebensmittel erhält.“ 
Thiers: „Unzweifelhaft, das ist Kriegsgebrauch und ein 
Waffenstillstand bringt es mit sich, daß die Kriegsführenden 
am Schlusse desselben ihre Lage in keiner Weise verändert 
haben.“ 
Bismarck: „Einverstanden, aber Paris für 30 oder 
auch nur für 14 Tage mit Proviant zu versehen, das würde 
eine furchtbare Schwierigkeit abgeben.“ 
Thiers: „Ich weiß es, denn ich habe mit zu eben jener 
Proviantierung beigetragen, die Ihnen wohl noch auf Mo- 
nate zu schaffen machen wird. Und ich kenne auch die Mittel, 
sie zu vermehren.“ 
Bismarck: „Als Sie diese Verproviantierung vornahmen, 
strotzte die Umgegend von Paris von Lebensmitteln. Heute ist 
sie erschöpft. Requisitionen geben kein Ergebnis mehr ab, 
und Moltke kann seine Armee nur mehr mit Lebensmitteln 
ernähren, die von entfernten Märkten herkommen. Außer- 
dem fehlen jetzt die Eisenbahnen.“ 
Thiers: „Was die Quantitäten anbelangt, so sind die- 
selben bereits in einer Arbeit niedergelegt, die ich Ihnen über- 
geben werde. Die Lebensmittel könnten auf drei oder vier 
Eisenbahnen eintreffen. Kommissare der beiden Nationen 
würden sie zählen, und es wären weder für die eine noch für 
die andere Seite Mißstände im Gefolge. Was die Eisen- 
bahnen anbelangt, so genügen die vorhandenen vollständig. 
Wir haben Lokomotiven, welche, nachdem sie ihren Zweck 
erfüllt, an ihren ursprünglichen Aufenthaltsort wieder zurück- 
gebracht werden können.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.