Full text: Leopold von Ranke's sämmtliche Werke. 25. und 26. Band. Zwölf Bücher Preußischer Geschichte. Genesis des Preußischen Staates. (25)

Politisches Testament des großen Kurfürsten. 513 
einig vndt allein von Euch depencdliren, vndt lasset Euch auch keine darzu 
recommendiren, oder furschlagen, erwellet darzu solche die im Kriege woll 
erfahren, undt damitt Ihr auff allen fall keinen mangell ahn wollerfahrenen 
hohen Kriegs ofticiren habt, So ist es nottig das Ihr bey fridens Zeitten, 
dieselbige, So viell in belegerungen Attacquen, ondt Battallien gewessen, ondt 
gutte renommee erworben, an Euch ziehett, undt hnen einiges Accommode- 
ment geben, den da werdet Ihr woll bey fahrent Auch kan man alßdan in 
Krigeszeitten, solche zu vornehmen char cher n nutzlichen hen, Wan Gott 
Cuch die mittell geben ondt verleiher #as der Cammer Staadt wider 
in etwas befreidt, So lasset Labian ondt Vellau in Preussen woll Forti- 
tieiren, Dan wan Ihr No ttangen ondt Ober-Landt schon verlohren hettet, 
vndt nur einiges freundes in der See versichert seidt, So ist es vnmuglich 
as man Euch Samlandt nehmen kan, Sonderen wan Ihr Dabelbigen nur 
woll verwahret, konnet Ihr alsdan Nattangen! vndt & “ wol 
gewinnen, Wie man dan solches, schon bey Zei — e 
dauon das exemppell fur Sich hatt, wie der Alte 7 M ich 
« vndt Tapper, darin gegen die gantze Sa gross mocht 
gehalten hatt, Fischar ch, weill es die linie von communication 
auffa die * Willau ia foigene anßghantt werden, Es dienet auch darzu das ein 
Fei Il cht zu lande angreiffen wirdt, weill Er den ohrdt 
NRücken liegen bat, « Militz taug zu keinen 
* wie Ich solches selbsten S hab: Doarumb muß man dahin trach- 
ten, das die Freien ondt Fiberantzen ein gewisses geldt von Ihren Diensten 
Jahrlich geben, dafur Sie von den Pflichten, Alte hausser zu abzubrechen, vnd 
neue zu bauen erlassen werden mussen, das geldt kann beigelegt, vnd in Zeitt 
der Vott zu „Werbungen, vndt Landes Defension angelegt werden, da auch 
intzen, Sich verweigern mochten, ein gewisses geldt 
So muf ß man Ihnen So viell arbeitt auflegen, damitt 
Sie emtich selber darumb anhalten mogen. 
Es werden die Landstende Ihm Hertzogtumb Preussen anhalten, das ein 
Landes Obrister wider moge angesteldt und angenommen werden, lasset Euch 
aber keines weges darzu bringen oder bewegen, Sonderen Ihr habt solches in 
Gutte abzus chlagen, ondt fur zu geben, das es den Stenden viell reputir- 
licher seie, das Ihr selbige Scharge selber vertretten, undt des Landes ruhe 
vndt Wolfahrdt fleissig beobachten wollet, den Ich erinnere mich, was fur 
Autoritet selbige Pretendirt. haben, ondt gleichsam die stelle eines 5. Ober- 
Rahdt vertretten wollen, wie auch alle Direction in garnisonen vndt Felde 
Preetendirt haben, Ich will geschweigen, was es fur eine Autoritet den Ober- 
Rätten geben durfte, wan Sie einen Generall der die Milice an der handt 
·" « "" »Depen«7«teathhrcr seitten hetten, 
mit viehren kan man eher zu rechte tommen als mit Funffen. Vud habt Ihr 
dahin zu sehen, das Ihr der Ober Rähtte Autoritet, So viell muglich zu 
beschneiden suchet, Ihnen auch keine Autoritet mehr inreumett, als anderen 
Eweren Rähtten, Dabey werdet Ihr woll fahren, vudt wan Ihr viell Vestun- 
gen in Preussen angeleget, ondt darin solche zu Gouverneurs leget, die allein 
von Euch dependiren, vundt denen Ihr versichert seidt, welche auch ahn 
Pohlnischen Seitten nicht gedinett, oder in bestallung gewessen sein, So 
v. Nanke's Werke XXV. XXVI. Genesis des preuß. Staats. 33 
  
      
  
  
  
    
    
  
  
  
  
    
  
  
    
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
       
    
    
   
  
    
   
  
    
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.