Object: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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überraschten durch ihren unerwarteten Angriff die nun 
bei Vorder= und Hintergigl aufgestellten Abtheilungen. 
Diese, weil sie den Feind stärker, oder ihren eignen 
Standpunct minder wichtig glaubten, als er war, zogen 
sich, obgleich sie an Mannschaft den Insurgenten weit 
überlegen waren, nach Dabedill zurück. Als Major 
Seiboltsdorf das Siegesgeschrei der Insurgenten, 
und durch ausgesandte Spähwachten die Ursache des- 
selben vernahm, fühlte er die Nothwendigkeit, um durch 
die vermeinte Uebermacht des Feindes nicht abgeschnitten 
zu werden, zurück zu gehen, und nun auf Engwegen, 
wo nur Mann hinter Mann schreiten konnte, nicht allzu- 
viel zu wagen, sich in geradester Richtung nach dem 
Schloß Wiesberg zu ziehen. Links und rechts, und im 
Rücken von den Tiroler-Schützen verfolgt, mußte er 
15 Verwundete mit sich schleppen, den andringenden 
Feind mehrmals zurückwerfen, und gelangte vor Anbruch 
der Nacht bei Wiesberg an. Seine Vorhut, unter dem 
Lieutenant Mumm und Corporal Huber, hatte unter- 
wegs mehrere der baierischen Soldaten, die in Gigl durch 
die Insurgenten gefangen genommen worden waren, 
wieder befreiet. " ) 
Ganz unerwartet erschienen folgendes Tages (Sösten 
November) vor dem General Raglowich, der von sei- 
nem mißlungenen Unternehmen allgemeinen Aufstand des 
Paznauer-Thales befürchten mußte, Abgeordnete des- 
selben, und kündigten dessen gänzliche Unterwerfung 
feierlichst an. Sie verhießen Auslieferung ihrer Waffen, 
und stellten wirklich alle baierischen Gefangenen sogleich 
*) Der während dieses Tages erlittene Verlust bestand in 
10 Verwundeten und 50 Gefangenen.
	        
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