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Koͤnigliche allerhoͤchste Verordnungen.
(Das königliche Wappen und Siegel betreffend.)
Wir Maximilian Joseph,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Durch die nach Abschluß der rheinischen
Bundes-Akte angenommene Souwverainitä#t
sinden Wir Uns bewogen, Unser bisher ge-
führtes königliches Wappen in einigen Stü-
cken abzuändern. Unsere General-Landes-
Kommissariate erhalten daher hiemit den Auf-
trag, streuge darauf zu halten, daß in den
Siegeln der administrativen Stellen sowohl,
als der untergeordneten Behörden und Aem-
ter nicht mehrere Wappen = Attribute und
Verzierungen, als hiemit verordnet wird, an-
gebracht werden, um nach den verschiedenen
Absiuffungen eine respektive Gleichförmigkeit
allenthalben zu beobachten.
Unser Ministerium der auswärtigen An-
zelegenheiten hat den Anftrag, die nörhigen
Amtsstegel verfertigen, und selbe den betref-
fenden Stellen zukommen zu lassen.
Gegenwärtige Verordnung ist durch das
Regierungsblatt bekannt zu machen, und
demselben eine in Kupfer gestochene richtige
Zeichnung des Wappens beyzulegen. Mün-
chen den ac. Dezember 1800.
Max NJoseph.
Freyherr von Reutgelas.
Auf kdniglichen allerhcbsten Befehl.
von Flad.
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Beschreibung
des neuen königlich; baierischen Waxpens
und Siegels.
Das neue königliche Wappen besteht aus
elnem einzigen Hauptschilde, und einem
Herz= oder Mittelschilde. Berde sind
länglichte, unten an den Ccken etwas zuge-
rundete und in der Mitte in eine kleine Spitze
auslaufende Vierecke.
Das Erstere enuthält theils silberne,
theils lazurne, Rauten oder Wecken, welche
(eigentlich zwey und vierzig an der Zahl)
von der Linken zur Rechten in einer Diagonal-
Linie aufsteigen. In dem inserirten oder
aufgelegten Herz-Schilde befinder sich
auf zinnoberrothem Felde ein goldenes Szer-
ter, und ein blankes Schwert mit einem gol-
denen Griffe; beyde stehen, jenes rechts,
dieses lints, kreuzweise übereinander. Oben
zwischen denselben schwebt eine goldene mir
Halbzirkeln geschlossene Königskrone. Auf
dem Hauptschilde ruht ebenfalls eine golde-
ne, mit Edelsteinen und Perlen gezierte, ge-
schlossene und oben mit einem Reichsapfel
besetzte Königskrone. Durch die zwey und
vierzig, theils sichtbaren, eheils durch das
Herzschild, welches das Simbol der Seuve:
rainität, der vollkommenen Unabhängi#kett
und nuumschränkten Herrscheremacht ist, ver-
deckten Nauten sind alle mit Baiern vereinig
ten, in Franken, Schwaben und Torol ge-
legenen Provinzen und Bezirke, Herzeg: und
Fürsienthümer, Graf= und Hemsschaften als
wahre einverleibte Bestandtheile des König-
rriches angedeutet und ausgeserechen, ohne