Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1807. (2)

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Koͤnigliche allerhoͤchste Verordnungen. 
  
(Das königliche Wappen und Siegel betreffend.) 
Wir Maximilian Joseph, 
von Gottes Gnaden König von Baiern. 
Durch die nach Abschluß der rheinischen 
Bundes-Akte angenommene Souwverainitä#t 
sinden Wir Uns bewogen, Unser bisher ge- 
führtes königliches Wappen in einigen Stü- 
cken abzuändern. Unsere General-Landes- 
Kommissariate erhalten daher hiemit den Auf- 
trag, streuge darauf zu halten, daß in den 
Siegeln der administrativen Stellen sowohl, 
als der untergeordneten Behörden und Aem- 
ter nicht mehrere Wappen = Attribute und 
Verzierungen, als hiemit verordnet wird, an- 
gebracht werden, um nach den verschiedenen 
Absiuffungen eine respektive Gleichförmigkeit 
allenthalben zu beobachten. 
Unser Ministerium der auswärtigen An- 
zelegenheiten hat den Anftrag, die nörhigen 
Amtsstegel verfertigen, und selbe den betref- 
fenden Stellen zukommen zu lassen. 
Gegenwärtige Verordnung ist durch das 
Regierungsblatt bekannt zu machen, und 
demselben eine in Kupfer gestochene richtige 
Zeichnung des Wappens beyzulegen. Mün- 
chen den ac. Dezember 1800. 
Max NJoseph. 
Freyherr von Reutgelas. 
Auf kdniglichen allerhcbsten Befehl. 
von Flad. 
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Beschreibung 
des neuen königlich; baierischen Waxpens 
und Siegels. 
Das neue königliche Wappen besteht aus 
elnem einzigen Hauptschilde, und einem 
Herz= oder Mittelschilde. Berde sind 
länglichte, unten an den Ccken etwas zuge- 
rundete und in der Mitte in eine kleine Spitze 
auslaufende Vierecke. 
Das Erstere enuthält theils silberne, 
theils lazurne, Rauten oder Wecken, welche 
(eigentlich zwey und vierzig an der Zahl) 
von der Linken zur Rechten in einer Diagonal- 
Linie aufsteigen. In dem inserirten oder 
aufgelegten Herz-Schilde befinder sich 
auf zinnoberrothem Felde ein goldenes Szer- 
ter, und ein blankes Schwert mit einem gol- 
denen Griffe; beyde stehen, jenes rechts, 
dieses lints, kreuzweise übereinander. Oben 
zwischen denselben schwebt eine goldene mir 
Halbzirkeln geschlossene Königskrone. Auf 
dem Hauptschilde ruht ebenfalls eine golde- 
ne, mit Edelsteinen und Perlen gezierte, ge- 
schlossene und oben mit einem Reichsapfel 
besetzte Königskrone. Durch die zwey und 
vierzig, theils sichtbaren, eheils durch das 
Herzschild, welches das Simbol der Seuve: 
rainität, der vollkommenen Unabhängi#kett 
und nuumschränkten Herrscheremacht ist, ver- 
deckten Nauten sind alle mit Baiern vereinig 
ten, in Franken, Schwaben und Torol ge- 
legenen Provinzen und Bezirke, Herzeg: und 
Fürsienthümer, Graf= und Hemsschaften als 
wahre einverleibte Bestandtheile des König- 
rriches angedeutet und ausgeserechen, ohne
	        
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