Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1808. (3)

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kurs-Pruͤfung der Aspiranten zum Staats- 
dienste wird hiemit auf Montag den 24ten des 
kuͤnftigen Monats Oktobers verlegt, welches 
allen jenen, welche sich bereits dazu gemeldet 
haben, und noch melden wollen, zur Wissen- 
schaft und Nachachtung bekaunt gemacht wird. 
Bamberg den 13. September 1808. 
Königliche Landes-Direktion 
in Bamberg. 
Freiherr von Stengel. 
Friedmann. 
  
(Die akademische Preisfrage in Landshut be- 
treffend.) 
In der Sizung vom #g. August d. J. hat 
die königliche staatswirthschaftliche Sektion an 
der Universität zu Landshut über die eingelau- 
senen Beantwortungen der vorgelegten Preis- 
frage: 
, Gründliche Beurtheilung der Baierischen 
Grundvermögens-Steuereinrichtung, 
verbunden mit einer 
„Bestimmung des Werthes des ursprüng- 
lichen Steuer-Quantums,“ 
ihr Ureheil durch die Mehrheit der Stimmen 
dahin abgegeben, daß Herr Johann Georg 
Strobel aus Landshut, den Preis, Herr 
Georg Reindl, aus Eßlarn, in der obern 
Pfalz, das Akzessit verdient habe; welches 
auf allerhöchsten Befehl hiemit bekannt ge- 
macht wird. 
Landshut den 29. August 180 .- 
Schrank, 
Oirektor der stagtswirthschaftlichen Sektion. 
  
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(Die Theresia Koͤstler, zu Greifenberg, be- 
treffend.) 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Theresta Köstler, Jägers-Witrwe von Grei- 
fenberg, verdient auch in diesem Blatte öffentlich 
genannt zu werden. Volle 76 Jahre alt, be- 
suchte sie die Feiertagsschule, in welcher Herr 
Baierlacher lehrt, und erhielt unter 204 Schü- 
lerinen im Lesen und Schreiben den sleben- 
ten Preis. Unrerzeichnete Stelle ließ selbe 
vorrufen, und befragte sie, was sie bewogen 
habe, in diesem Alter die Schule zu besuchen. 
Ich bin arm, sieng sie an, glauben Sie es 
sicher, ich bin sehr arm, ich wollte aber der 
Jugend beweisen, daß man unter jedem Ver- 
hältniß, in jedem Alter lernen könne, wenn 
man nur ernstlich will, ich sah niche voraus, 
daß es mir selbst noch zum Nuzen seyn sollte, 
ich kann mich aber jezt mit meinen zerstreut 
entfernten Kindern unterhalten, ohne einer 
Zwischenperson benöthiget zu seyn. 
Ich dachte nicht, daß man mich in die 
Schule aufnehmen werde, aber man nahm 
mich auf. Hier fiel sie auf die Knie und be- 
tete mit aufgehobenen Händen, und dankbaren 
Thränen: Dank dir grosser Gott, Dank 
dir guter König!! 
München den ro. September 1808. 
Königliches General #bandes= 
Kommissariat von Baiern. 
Frelherr von Weichs. 
von Schwalger.
	        
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