Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1808. (3)

1719 
  
(Die Paraden des Bürger-Militärs bei Fron- 
leichnams-Prozessionen betreffend.) 
Im Namen Seiner Maiestät des Königs. 
Seine Majestät der König haben, in Betreff 
der Paraden des Bürger-Militärs bei Fron- 
leichnams= Prozessionen, unterm 3. I. M. 
Folgendes allergnädigst zu befehlen geruht: 
. 1. Das Bürger-Militär wird beitragen, 
die Feier des Fronleichnams-Tages zu verherr- 
lichen, und wird in solchen Orten, wo eine 
öffentliche Prozession statt findet, die Disposi- 
tionen der königlichen Kommandanten in Hin- 
sicht der Zeit und des Lokals der Ausrückung 
dienstmässig befolgen. Wo kein königlicher Of- 
füzier kommandirt, wird der Stadt-Kommissär, 
und wo kein solcher besteht, der Landrichter 
bestimmen: wann und wo ausgerückt werden 
soll, und Nachstehendes befolgen lassen. 
O. 2. Das Bürger-Militär wird in Waf- 
sen und größter Parade ausrücken, und auf 
einem schicklichen Plaze, welchen die Prozession 
beim Ausgange und bei der Rückkehr passirt, 
aufmarschiren. Wenn das Hochwürdigste heran- 
kämmt, wird präsentirt; die Spielleute schlagen 
Marsch:; die Offiziere und die Fahne salutiren; 
auf die Nähe von 2s Schritten wird das Ge- 
wehr zum Fusse genommen, und die bestimmte 
Ehrenbezengung gemacht. Nach der Entfernung 
von 25 Schritten wird wieder präsemtirt, und 
so, wie nach dem „Gewehr zum Fusse“ nehmen, 
Marsch geschlagen, und salutirt. 
S. 3. Wo ein Bataillen besteht, oder meh- 
rere, wird zum Hochwürdigsten eine Bedeckung 
#von 1 Lieutenant, 2 Korvoralen, 1 Tambour, 
1 Pfeisser, und 20 Grenadieren kommamdirt. 
Bei drei Kompagnien wird die nämliche Zahl, 
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und zwar, wo eine Schuͤzen: Kompagnie existirt, 
von derselben gegeben. 
Bei einer, oder zwei Kompagnien besteht die 
Bedeckung aus 1 Lieutenant, 1 Korporal, 
1 Tambour, und 12 Fusilieren. Wo das 
Bürger-Militär noch schwächer ist, vildet das 
Ganze die Bedeckung. 
I. 34. Diese Bedeckung stehet während des 
Amtes am hohen Altare, ein Glied rechts, das 
andere links; ein Mann von dem anderen einen 
Schritt entfernt, Front gegen einander machend. 
Der Tambour schlaͤgt die Messestreiche. 
Wenn die Prozession beginnt, begleitet diese 
Bedeckungdas Hochwürdigste, aufbeiden Seiten 
marschirend. Bei den Altären, wo Evangelien 
gehalten werden, slellt sie sich auf beide Seiten, 
wie in der Kirche. Beim Absingen des Evan- 
geliums wird prásentirt; beim Segen und der 
Wandlung das Gewehr zum Fusse genommen, 
und die bestimmte Chrenbezeugung gemacht. 
G. ö. Ee ist verborhen, in einer Stadt, oder 
einem Markte nach den Crangelien Feuer zu 
geben; jedech kann das Bürger-Militär nach 
geendeter Prozession vor das Thor rücken, dort 
auf einem von Häusern und Scheunen entfern- 
ten Plaze aufmarschiren, und drei Dechargen 
geben. 
S. 6. Uebrigens wird von selbst auf die 
Erennion der nicht katholischen Bürger-Sol- 
daten zu diesem Dienste die gehsrige Rücksicht 
jederzeit eintreten. 
Muͤnchen den 5. August 1808. 
Koͤnigliches General-Landes— 
Kommissariat von Baiern. 
Frelherr von Weichs. 
von Schwalger.
	        
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