Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1810. (5)

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dadurch den bei frühern derlei Gelegen- 
heiten schon bewaͤhrten edlen Sinn für Un:- 
glͤck und Theilnahme neuerlich bestaͤtigt. 
Indem man nun für diese großmüthige Gabe 
in Namen der Hilfebedürftigen dankt, wird 
zugleich die Verstcherung wiederholt, daß die 
Bekanntmachung der nunmehr eintrerenden 
Vertheilungsart aller mit obiger Bestimmung 
hierorts eingegangenen Gelder nachstens fol- 
gen werde. 
Burghausen den 3. September 1870. 
Königliches General-Kommissariar 
des Salzach-Kreises. 
von Obernberg, Direktor. 
Sartorius. 
  
(Die Unterlags-Postzu Fremdingen betreffend.) 
Wir Maximilian Joseph, 
von Goktes Gnaden König von Baiern. 
Auf den an Uns gemachten Vorrag über 
die Wegsbeschaffenheit, so wie über die zwi- 
schen Nördlingen und Dinkelsbühl bestehen- 
de grosse Entfernung beschliessen Wir, daß 
zu Fremdingen eine Unterlag = Post errichter 
werde, und sezen die Enrfernung sowohl nach 
Rördlingen als Dinkelsbühl auf eine einfache 
Post fest. 
Wir wollen zugleich gestatten, daß der 
Postverwalter St. George von Näördlingen 
den Doststall zu Fremdingen übernehme, und 
durch seine Postillons und Pferde unter seiner 
Verantwortlichkeit besorgen lasse. 
Do die reitende Post zu Fremdingen durch- 
kommn, so ist dahin der Bedacht zu nehmen, 
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daß daselbst für die umliegende Gegend die 
Briese gesammelt und vertheilt werden. 
München den 8. September 1810. 
Mar Josepb. 
Graf von Montgelas. 
Auf kbniglichen allerhdchsten Befehl 
der General-Sekretär# 
Baumuller. 
  
(Die Amannischen Eheleute in Neuburg betreffend.) 
Ludwig Amann Taglöhner von Neuburg 
6f% Jahre alt, und mit seinem kränklichen 
Weibe Gußerst arm, übernahm vor 3 Jahren 
mit Bewilligung des Polizei-Kommissariats 
den Waisen Anton Liedel in Ecziehung, 
für welchen monatlich 3 fl. bewilliget waren. 
Die Amannischen Eheleute wendeten alle mög- 
liche Sorgfalt auf die Erziehung des Knaben, 
die auch sehr guten Erfolg hatte; aus Freude 
über die guten Fortschritte des Knaben be- 
schlossen die armen Pflegältern, das monat- 
liche Verpflegs-Geld von 3 fl. aufzusparen, 
und den Knaben von ihrem eigenen Verdienste zu 
erhalten; sie brachten nun schon 60 fl., also 
den Betrag von 20 Monaten zu dem Polizei- 
Kommissariate mit dem Gesuche, dieses Geld 
für ihren Pflegling auf Zinsen zu legen. 
München den 23. August 1810. 
  
In der Sizung des königlichen geheimen 
Rathes vom 6. September wurde folgende 
Rekurs-Sache vorgetragen und entschieden. 
Der Rekurs der Bauern und Seldner zu 
Grisau, des gräflich Seinsheimischen
	        
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