107
(Die Verdienste einiger Unterthanen des Land-
gerichts Reichenhall betreffend.)
Wir Maximilian Joseph,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Wir haben mit Wohlgefallen aus den
Berichten Unsers General-Kommissärs im
Salzachkreise vom 4. Oktober vorigen Jah-
res und Unserer Militär-Kommandos erse-
hen, mit welchem Patriotismus die Unter-
thanen des Landgerichts Reichenhall im Sep-
tember vorigen Jahres, der von den In-
surgenten ausgestoßenen Drohungen ungeach-
tet, zur Unterstützung Unserer Offieiere und
Soldaten mitgewirkt haben.
Um denselben einen Beweis Unserer aller-
höchsten Zufriedenheit zu geben, wollen Wir
dem Sohn des Sichler-Bauern am Jertten=
berg, Johann Scheill, welchem der Lieu-
tgenant Raizer vom ersten Linien= Infanterie-
Regimente mit so Mann seine Rettung ver-
dankt, die goldene.— dem Vinzenz Gruber,
Knecht beim Baumgärtner Bauern, und
dem Irgen-Bauer, Michael Schwaiger,
am Jertenberg, die silberne Civil-Verdienstme-
daille verleihen; dem Heiderbauer Georg
Niederberger, dem Ober-Jettenberger-=
Bauer Geerg und seinem Sohn Joseph
Auer, dem Sotten-Bauer Joseph Fuchs
und seinem Knechte Johann Friedl, dem
Kandler-Bauer Michael Braun am Jet-
tenberg, dem Mathias Posch, am Egger
und dem Peter Loidler am Jagergütl im
Jettenberg wird Unsere allerhöchste Zufrie-
108
denheit zu erkennen gegeben, und dieses durch
das Regierungsblatt zur allgemeinen Kennt-
niß gebracht.
München den 11. Februar 1810.
Aus Seiner Majestät des Kdnigs
Special = Vollmacht.
Graf Morawitzky.
Auf kdniglichen allerhdchsten Befehl
der General-Sekretär
Baumiller.
(Die Erledigung der Pfarreien Rüßelbach
und Eybach betressend.)
Im Namern Seiner Majestät des Königs.
Die protestantische Pfarrei Rüßelbach
ist den 3. Jänner durch den Tod des 70=
jährigen Pfarrers Hessel, erledigt worden.
Sie hart 561 Pfarrgenossen zu besorgen,
aber kein Filial, wo gepredigt wird. Die
Fassion gibt an 180 fl. an Geld, 381 fl.
48 kr. aus Naturalien, 114 fl. Zo kr. aus
Diensigründen mit der Wohnung, 320 fl.
an Stellgebühren und Accidentien, 38 fl. zo
kr. aus andern Quellen, zusammen 7073 fl.
48 kr., woran an Steuerbetrag und sonst
ungefähr 10 fl. abgehen.
Eben so ist durch den Tod des bqjährigen
Pfarrers Bach die Pfarrei Eybach, 1
Stunde von Nürnberg, seit dem r6. Jän-
ner l. J. erledigt. Sie umfaßt 762 Pfarrgenos=
sen, und ist nach der Fasston vom Jahre
1307 auf 168 fl. an Geld, 150 fl an Na-
turalien und Wohnunge-Genuß, und 106 fl.