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und Polizeilichen, vereinigen sich nach G. 2.
in dem Ehef der Central-Veterinaͤrschule,
zu welchem Wir Unsern Oberst-Stallmeister
ernennen.
C. . Durch die Errichtung der Cen-
tral-Veterinärschule, welcher nach der Gré-
ße Unseres Reiches eine so verhältnißmäßige
Ausdehnung gegeben wird, daß nach Ver-
lauf von einigen Jahren, ein jeder Gerichts-
bezirk wenigstens mit Einem tanglichen Thier-
arzte, und Unser Militär mie der benöthig-
ten Anzahl Pferdärzee versehen werden kön-
nen, wird die Ausführung der in Unserem
organischen Edikte über das Medizinalwesen
vom 8. September 1808. uͤber diesen Gegen-
stand entworfenen Normen, moͤglich gemacht,
wie weiter unten Titel V. vorkommt.
1I. Titel.
Professoren und Lehrpersonal,
Lehrplan, Attribute der Central-
Vererinärschule.
##. 6. Damit alle zur Veterinär-Wiss-
senschaft gehörigen einzelnen Gegenstände
in einem bestimmten Zeitcaume vorgetragen
werden, finden Wir die Anstellung von drei
Professoren und einem Schmidlehrer noth-
wendig: dieses Lehrpersonal wird von Uns
auf den Vortrag Unseres Ministerium des
Innern ernannt. Die Professoren der Ana-
tomie, der Pharmacie, und der Schmid-
lehrer werden sich von Zeit zu Zeit abwech-
selnde Gehilfen aus den ältern und taugliche-
ren Eleven auswählen.
I. 7. Einem der Professoren werden
Wir dabei die Direktion des Unterrichts in
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der Art uͤbertragen, daß sich derselbe mit der
Ausfuͤhrung des von Uns angeordneten Lehr-
planes in der Hauptsache, im Detail aber
auch Desjenigen zu befassen haben soll, was
in einem gemeinschaftlichen Zusammenrritte
mit den übrigen beiden Professoren deshalb
fesigesezt wird. «
Z.8.DieGegenstände,welcheanbie-
ser Central-Veterinärschule in dem zum voll-
ständigen Kurse bestimmten Zeitraume von
aufeinanderfolgenden sechs Semestern oder
drei Jahren vorgetragen werden müssen, sind
folgende:
a) das fär die Lehre der Veterinärwissen=
schaft Unentbehrliche aus der allgemeinen
Naturlehre, der Erperimentalphisik, Che-
mie und Botanik;
b) allgemeine Naturgeschichte;
Wc) besondere Naturgeschichte der Hauschiere;
d) Diätetik der Hausthiere;
e) Zootomie der Hausthiere nach allen Thei-
len mit der dazu gehörigen Phisiologie;
#). Erterieur, oder die Lehre von den Ver-
hälrnissen und der Zusammenstimmung
der ussern Theile eines gesunden Thie-
res, ihren Verschiedenheiten nach den Ra-
cen und dergleichen mit vorzüglicher Hin-
sicht auf die Pferde, das Hornvieh und
die Schafe;
8) die Lehre über Viehzucht und Gestüttkunde;
b) die Thier-Arzneimittel-Tehre und Rezep-
tierkunde;
i) die generelle Krankheitslehre der Thiere,
das ist Nosologie in Verbindung mie
Therapie und Semiorik.