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(Die Konkurrenz der an das Kdnigreich Würt-
temberg und das Großherzogthum Würzburg
abgetretenen protestantischen Geistlichen bei
Erledigung von Parreien im Kbntgreiche
Baiern betreffend.
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Auf die an Uns gerichtete allerunterthä-
nigste Anfeage über die Anstellung protestan-
tischer Geistlichen, welche durch Unsere neu-
esten Grenz-Verträge in ein fremdes Ge-
bier versezt worden sind, auf Pfarreien in-
nerhalb Unsers Königreichs, haben Wir be-
schlessen, daß Unsere Verordnung vom 2:7.
Dezember 1808 (Regierungsblatt vom Jahre
1800 Srück II. S. 43— 45.) über die Zu-
rückberufung der im Auslande als Pfarrer
oder Vikarien angestellten Kandidaten zu
geistlichen Amtsstellen Unsers Reichs, auch
auf diese durch die neuesten Grenz-Vertr-
ge ins Ausland versezten Pfarrer und
Pfarramts, Kandidaten innerhalb der drei
Jahre, welche in den Grenz-Verträgen als
Auswanderungs-Termin festgesezt worden
sind, augewender werden soll, in sofern der
Geburrsort der um Zurückberufüung bittenden.
Geistlichen noch innerhalb Unsers Königrei-
ches Baiern verblieben ist. Wir bewilligen
daher solchen Indwiduen die freie Konkur-
renz bei der Erledigung geistlicher Seellen
ihres bisherigen Vaterlandes, und befehlen
hiedurch den General= Kommissariaten des
Rezat-Main= Regen: und Isarkreises, bei
den euren Berichren über die Wiederbesezung
lolcher Stellen die meistbefähigten Konkur-
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renten dieser Klasse, nach Vorschrift der
Befbrderungsordnung vom 23. Jänner 1809,
vorzüglich zu berücksichtigen.
Muͤnchen den 27. April 1811.
Marx Joseph.
Graf von Montgelas.
Auf koͤniglichen allerhoͤchsten Mfehl
Der General-Sekretaͤr.
F. Kobell.
(Die Erledigung der Pfarrei Hofkirchen be-
treffend)
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Die Pfarrei Hofkirchen, Landgerichts
Stahrenberg im Salzach Kreise ist erledige;
sie enrhäst icoo Pfarrholden, zu deren Pasto-
rirung zwei Hilfspriester nothwendig sind.
Der Widdum besteht aus 33 Joch Acker,
17 Joch Wiesen, 31 Joch Waldung, und
der gewöhnliche Viehstand in 19 Kühen,
3 Pferden und 4 Zugochsen.
Die sehr bedeutenden Zehenten dürften
wenigstens zooo fl. abwersen, und der ganze
Ertrag etwas uͤber 5000 fl. steigen, woge-
gen auf Ausgaben beilaͤufig 4000 fl. erlau-
fen. Es wird zwar diese Pfarrei einiger
den Verhaͤltnissen ihrer Renten entsprechen-
den, noch zu bestimmenden Abgabe zum
Behufe des Religionsfondes unterliegen, je-
doch wird leztere die anstaͤndige Kompetenz
des Pfarrers keineswegs schmälern. Diese-
nigen, welche daher um diese Pfarrei kon-
kurriren wollen, und dazu geeignet sind, ha-